Co-Studiengangleitung BA Sprachliche Integration zum neuen Studienmodell

Flexibel studieren und Skills für die Zukunft erwerben mit dem Bachelor Sprachliche Integration

Ob drei, vier oder fünf Jahre – der Bachelorstudiengang Sprachliche Integration kann neu auf drei verschieden langen Tracks mit unterschiedlich intensiver Auslastung absolviert werden. Damit will man dem aktuellen Zeitgeist gerecht werden und die Vereinbarkeit von Studium, Beruf, Familie und Freizeit fördern.

Autorin: Stefanie Krüsi

Wieso habt ihr für den Bachelor Sprachliche Integration neue Studienmodelle mit verschiedenen Teilzeitoptionen entwickelt?

Oliver Winkler (Co-Studiengangleitung): In Gesprächen mit Studierenden oder mit Studieninteressierten ist der Workload immer ein Thema. In der heutigen Zeit, in der Menschen jeden Alters ein Studium beginnen und dabei ganz unterschiedliche Ziele verfolgen, ist die Möglichkeit das eigene Studien-Tempo selbst zu bestimmen, sehr wertvoll. Während die einen in ihrem Job eingebunden sind, möchten die anderen so schnell wie möglich das Diplom erhalten. Wieder andere haben Familie, Hobbies oder Verpflichtungen, für die sie nebst dem Studium ebenfalls Zeit einplanen möchten oder müssen. Früher verlief ein Leben häufig nach dem Schema «Schule à Studium à Beruf». Heute sind die Lebensentwürfe vielfältig. Alles läuft parallel, manchmal auch in unvorhersehbarer Abfolge, und das ist schön! Der Vielfalt an Bedürfnissen muss ein Studienmodell gegenüberstehen, das Flexibilität und Wahlfreiheit zulässt.

Wie sehen die neuen flexibel wechselbaren Tracks genau aus?

Marina Petkova (Co-Studiengangleitung): Wir haben festgestellt, dass die Studierenden zu Beginn des Studiums nicht immer abschätzen können, wie intensiv sie bis zum Schluss studieren möchten. Ursprünglich hatten wir zwei Modelle (Voll- und Teilzeit) und die Option, zwischen den beiden Modellen zu wechseln. Viele Studierende haben schon damals von der Möglichkeit eines Wechsels Gebrauch gemacht, in beide Richtungen. Die einen erhalten unvermittelt einen guten Job (häufig übrigens bereits im Fachbereich des Studiums) oder kriegen ein Kind. Die anderen entscheiden sich, ihre berufliche Tätigkeit zu pausieren und sich voll und ganz dem Studium zu widmen: Die Lebensrealitäten verändern sich also laufend. Mit dem neuen Studienmodell führen wir deshalb noch mehr Flexibilität ein. Die Studierenden können im «Slow Track» studieren und haben dadurch nur an eineinhalb bis zwei Wochentagen Präsenzlehre. Beim «Fast Track» dagegen finden die Lehrveranstaltungen an drei Wochentagen statt. Dazwischen gibt es den «Medium Track» in zwei Varianten: Entweder man studiert zuerst mehr und reduziert später oder umgekehrt.

Überblick Studienmodelle Bachelor Sprachliche Integration

Was erwartet die Absolvent:innen des Bachelor Sprachliche Integration auf dem Arbeitsmarkt?

Der Arbeitsmarkt wartet auf unsere Absolvent:innen mit einer selten dagewesenen Anzahl freier Stellen im Bereich DaZ-Kursleitung (Deutsch als Zweitsprache) und Lehrtätigkeit. Gleichzeitig gibt es Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal im Integrationsbereich und im Bereich der Sprachvermittlung (in Projekten an Integrationsstellen, für die Koordination im Kurswesen, etc.). Der Bund stellt dafür Millionen von Franken zur Verfügung, doch es braucht qualifizierte Fachpersonen, um die Massnahmen zu planen und umzusetzen. Einige unserer Studierenden haben dank der Praktika während des Studiums bereits eine Anstellung gefunden. Bei ihnen wird es nicht ums Einsteigen, sondern ums Aufsteigen gehen.

Was erwartet die Absolvent:innen, wenn sie weiterstudieren möchten?

Einige Studierende wollen sich von der Hochschulluft noch nicht verabschieden und denken an einen Master. Im Frühling 2024 startet die neue Mastervertiefung «Linguistic Diversity Managment», die unseren Absolvent:innen einen direkten Anschluss bietet. Wir können uns aber vorstellen, dass unsere Absolvent:innen auch neues Terrain betreten und sich Tätigkeiten erschliessen werden, an die wir noch gar nicht gedacht haben. Mit den Profilschwerpunkten Bildungsmanagement und Sprachlerncoaching sowie mit den vielen weiterführenden Inhalten des Studiums haben sie das Rüstzeug dafür erhalten. Wohin sie wirklich gehen? – das werden wir bald erfahren.

Wer sollte sich das Bachelorstudium Sprachliche Integration unbedingt anschauen und in Zukunft vielleicht sogar bei euch studieren?

Mit Blick auf unsere Studierenden fällt vor allem ihre Vielfalt auf: Hintergrund, Vorbildung, Zukunftswünsche sind sehr unterschiedlich. Gemeinsam ist ihnen das Interesse an Themen wie soziale Gerechtigkeit, kultureller Austausch, menschliche Lebensläufe. Die Sprache ist dabei die Basis für die Verständigung und für die Integration in eine Gemeinschaft.

Studieren sollten bei uns aber nicht zuletzt auch Menschen, die daran interessiert sind, nebst der beruflichen Ausbildung auch ein Set an weiterführenden Skills zu erwerben. Projektmanagement, Bildungsmanagement, Coaching und Beratung, didaktische und mediale Kompetenz, institutionelles Wissen – das sind alles Studieninhalte, die Türen für weitere Wege öffnen. Die Zukunft voraussehen kann bekanntlich niemand. Aber so viel lässt sich mit Sicherheit sagen: Sie gehört denjenigen, die genügend Skills haben, um in der heutigen Arbeitswelt einen Platz zu finden und für die morgige agil zu bleiben.


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