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Von der Radio-Praktikantin zur TV-Produzentin

Posted on 22. September 2017 by harz

Beim Radio hat Alexandra Kunz schon vor dem Studienantritt gearbeitet – als Praktikantin bei Radio Zürisee. Während des Studiums war sie dann freie Journalistin bei der Zürichsee Zeitung. Ihr Ziel war klar: Mit dem Bachelorabschluss in der Tasche als Radioreporterin durchstarten.

von Deborah Harzenmoser, Onlinekommunikation IAM

Um diesem Wunsch einen Schritt näher zu kommen, hat sie im Praxissemester im zweiten Studienjahr ein Praktikum als Reporterin bei RTL in München absolviert. Ein Glücksgriff, wie sich später herausstellte. Spätestens während dieser Zeit hat sich ihr Traumberuf gefestigt: Sie wollte unbedingt beim Radio bleiben und als Reporterin und News Ankor arbeiten. Die Stellen sind rar, das ist sie sich bewusst. Doch sie ist überzeugt, dass es irgendwie klappen wird. Sie scheint Glück zu haben: Gegen Ende des Studiums wird bei Radio 24 eine Stelle frei.

„Mach dir keine Hoffnungen.“, sagen Berufskolleginnen und Kommilitonen. Radio 24 sucht nach JournalistInnen mit gestandener Berufserfahrung, sie stellen keine Absolventen ein. Alexandra Kunz lässt sich davon nicht abschrecken. Sie schickt eine Blindbewerbung und hängt die Referenz vom Radio Zürisee an. Die Redaktion ist begeistert von ihrem guten Hochdeutsch, das sie aus München mitgebracht hat. Sie erhält die Stelle als Reporterin. Wie stolz sie war, gleich bei der Nummer 1 in Zürich einsteigen zu können! Sie lächelt strahlend bei der Erinnerung daran und schlägt locker die Beine übereinander.

„Die elektronischen Medien sind schnelllebig und dynamisch.“ Das fasziniert Alexandra Kunz an ihrem Beruf.

„Wenn etwas passiert, dann muss der Beitrag innert 30 Minuten auf Sendung gehen, nicht erst am nächsten Tag.“,

erklärt sie. Das Team, das Umfeld und das Medium gefallen ihr, sie ist gern Reporterin. Doch bald wird ihr klar, dass sie die Jobs hinter dem Mikrophon eigentlich spannender findet. Bewusst wurde ihr das während der Einsätze als Tagesleiterin bei Radio 24. In dieser Funktion ist man verantwortlich für die Planung der grossen Ereignisse, wie zum Beispiel dem „Sächsilüüte“ in Zürich. Man arbeitet im Hintergrund, hat die Fäden in der Hand, gestaltet das inhaltliche Konzept und schickt dann ReporterInnen los für die Berichterstattung. Als Tagesleiterin entschied Alexandra Kunz auch, welche O-Töne in die News kommen, wählte Zitate aus und segnete die Beiträge ab. Schnell war ihr klar, dass sie sich in diesem Bereich weiterentwickeln wollte. Nächster Berufswunsch: Produzentin beim Fernsehen.

„Viele Möglichkeiten dafür gibt es in der Schweiz nicht“, sagt Alexandra Kunz nüchtern. Der Markt ist bekanntlich klein. Aber wie bei der Jobsuche nach dem Studium lässt sie sich nicht beirren. Sie erzählt ihren Freundinnen und Berufskollegen von ihren Plänen und nur kurze Zeit später klingelt das Telefon. Eine Kollegin bietet ihr die Stelle als Video-Journalistin bei Tele Züri an. Alexandra Kunz lehnt dankend ab, bemerkt aber lachend, dass sie eine Stelle als Produzentin sofort antreten würde. Nur zwei Wochen später kommt ein Anruf der gleichen Kollegin: Es sei soeben eine Stelle als Produzentin frei geworden! Alexandra Kunz war zu diesem Zeitpunkt in den Ferien in Italien. Doch sie wusste, ihre Chance war gekommen: „Jetzt muss ich Gas geben“. Sie beginnt sofort zu tippen und schickt die Bewerbung noch am selben Tag raus. Sie erhält die Einladung zum Bewerbungsgespräch, der Funke springt und sie erhält den Job. Seit bald drei Jahren ist sie nun Produzentin der Sendung Talk Täglich, dem Astro Talk und dem Sommer Talk bei Tele Züri.

An ihrem Job mag sie besonders den Adrenalin-Kick bei kurzfristigen Änderungen aufgrund von Geschehnissen und die Aussenproduktionen. Talk Täglich tourt während fünf Wochen im Jahr durch die Schweiz und porträtiert Personen aus der Gesellschaft. Da komme neben der sorgfältigen inhaltlichen Planung auch sehr viel Organisation dazu. „Mich fasziniert, wie hoch der technische Aufwand für so eine 25-Minütige Sendung ist.“ Das Aussuchen der Drehorte, zum Beispiel. Oder die unglaubliche Anzahl Kabel-Meter, die für ein Aussenset verlegt werden müssen. Vom Stromanschluss über Kamerapositionen und dem Schlechtwetterprogramm bis hin zur inhaltlichen Konzeption der Produktionen – die komplette Organisation liegt bei Alexandra Kunz. Sie schätzt die Abwechslung zu den Büroaufgaben sehr und auch die Verbindung zum Reporterinnen-Dasein aus ihren Anfangszeiten. Aber vor allem, „weil ich dann mit einem Clipboard herum laufen kann“, schmunzelt sie.

Zu ihrem Job-Glück sagt sie: „Die elektronischen Medien sind in der Schweiz eine winzige Branche. Jeder kennt jeden. Das Netzwerk aus Studienzeiten habe ihr stark geholfen, in der Branche Fuss zu fassen. Darum rät sie den Studierenden am IAM:

„Arbeitet während des Studiums. Es ist sehr wichtig, sich ein Netzwerk aufzubauen.“

Abgesehen vom Netzwerk hat Alexandra Kunz auch wertvolle inhaltliche Aspekte aus ihrem Studium am IAM mitgenommen. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihr die Praxis-Werkstätten. „Da habe ich zum Beispiel gelernt, was der Unterschied zwischen Recherchefragen und Interviewfragen sind.“ Es ist ein Tipp, den sie heute an ihre Praktikanten weitergibt: Recherchefragen stellt man immer im Off.

Auch von den Stand-up-Werkstätten, die Bestandteil des Studiums am IAM sind, profitiert Alexandra Kunz noch heute. „Besonders in Erinnerung geblieben ist mir, dass die Kamera Haut mag und der Hals bei Shootings nie bedeckt sein sollte. Darum habe ich für das Foto heute auch die obersten zwei Knöpfe meiner Bluse geöffnet.“ gesteht sie lachend.

Das Studium habe sie aber auch gemacht, weil sie einen Hochschulabschluss in der Tasche haben wollte. Die Berufsfelder im Journalismus und in der Kommunikation hätten sich merklich professionalisiert und sie wollte sicherstellen, dass sie sich im Beruf weiterentwickeln und Karriere machen könne. „Das Studium war für den Berufseinstieg entscheidend. Danach zählt die Berufserfahrung fast mehr – zumindest im Journalismus“. Der Studienabschluss würde ihr beim Seitenwechsel in die Kommunikation sicher wieder in die Hände spielen. Ein Schritt, den sie nicht ausschliesst.

Wo sie sich selbst in zehn Jahren sieht, kann Alexandra Kunz nicht sagen. Wer weiss, was in Zukunft passiert? „Es gibt so viele Möglichkeiten.“ Vielleicht bleibe sie in der Produktion und arbeite mal für eine Produktionsfirma für Imagefilme oder Werbung. Sie kann sich aber auch vorstellen, dass sie plötzlich im Bundeshaus als Journalistin landet. Den CAS Politische Kommunikation am IAM hat sie in diesem Zusammenhang bereits absolviert. Konkret könne sie aber nichts sagen. Bisher hätte sich alles von selbst ergeben, sobald die Zeit reif war. Sie vertraut darauf, dass es auch in Zukunft so sein wird.

*Alexandra Kunz schloss das JO-Studium 2011 ab.


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Vom IAM ans Zurich Film Festival

Posted on 29. September 2014 by harz

Rebecca Panian zeigte am diesjährigen Zurich Film Festival ihren Dokumentarfilm „Zu Ende Leben“ und gewann den Audience Award. Wie aus der IAM-Absolventin eine erfolgreiche Drehbuchautorin und Regisseurin wurde und warum dieser Film entstanden ist.

von Deborah Harzenmoser, Kommunikation- und Eventmanagerin am IAM

Die quirlige 35-Jährige mit den langen schwarzen Haaren kommt ein paar Minuten zu spät zu unserem Treffen, wofür sie sich mit einem herzlichen Lachen entschuldigt. Rebecca Panian rennt zur Zeit von Termin zu Termin, da sie bereits wieder Mitten in den Vorbereitungen für ihren nächsten Film steckt: Den Abschlussfilm ihres ZHdK-Masterstudiums in Spielfilmregie. Zwischen den Proben mit den SchauspielerInnen, Drehbuchdiskussionen und Finanzierungsfragen findet sie ein paar Minuten Zeit für einen Rückblick auf ihren Werdegang.

Leben in Kurzgeschichten
Während der Lehre zur Schriftenmalerin merkte Rebecca Panian rasch, dass ihre Berufswahl sie auf Dauer nicht glücklich machen würde. „Du machst deine Arbeit zwar gut, aber das ist nicht dein Beruf“, sagte auch ihr Lehrmeister, als er ihr das Diplom nach vier Jahren Ausbildung überreichte. Da war es endgültig klar. Sie wechselte das Metier komplett und wurde aufgrund ihrer Reiselust Flight Attendant für Swissair. Das Leben aus dem Koffer, die Unabhängigkeit und die vielen Kurzaufenthalte, die ihr dieser Job bescherte, beschreibt sie als „Leben in Kurzgeschichten – immer wieder neue, aufregende Orte, spannende Charaktere, grössere oder kleinere Dramen“. Ihre Augen leuchten dabei und sie schwingt die langen Haare mit einem leisen Lachen hinter die Schultern.

Mit dem Grounding der Swissair im Jahr 2001 nimmt die unbeschwerte Zeit über den Wolken jedoch ein jähes Ende. Rebecca verliert ihren Job und auch ein bisschen den Boden unter den Füssen. Wieder am Punkt Null angelangt, nimmt sie eine Stelle als Grafikerin in Baden an und bewirbt sich für den Studiengang Journalismus und Organisationskommunikation (JO) am IAM. Als sie eine Absage erhält, bricht eine Welt zusammen, zumal sie sich zu dem Zeitpunkt gerade von ihrem Freund getrennt und den Job gekündigt hatte. Ohne Job, Studienplatz und Beziehung fährt sie Hals über Kopf nach Köln, besucht einen Kurs an der TV-Summer School von RTL und erhält die Möglichkeit, als TV-Redakteurin bei Big Brother zu arbeiten – ohne jegliche Vorkenntnis im redaktionellen Bereich: „Das war eine tolle Zeit. Ich verdanke „Big Brother Köln“ unglaublich viel, vor allem das Entdecken der Leidenschaft für das bewegte Bild und das Geschichten erzählen.“

Köln tut ihr gut. Sie baut sich ein Leben auf, wälzt Wochenende für Wochenende Bücher über Drehbuchtheorie, schreibt in der Freizeit eigene Drehbücher und dreht mit Freunden ihren ersten Kurzfilm „Kleine Ewigkeit“. Es könnte nicht besser laufen doch dann kommt die Schreckensnachricht aus der Heimat: Ihr Vater sei unheilbar krank. Das stellt Rebecca Panian vor die bisher schwierigste Entscheidung ihres Lebens. Soll sie bleiben, in Köln, in ihrem neuen Leben, auf das sie stolz ist? Oder soll sie nach Hause fahren, wo sie ausser ihrer Familie nichts erwartet? Die Entscheidung fällt ihr nicht leicht, aber eigentlich ist der Fall von Anfang an klar: Sie kommt zurück in die Schweiz und bewirbt sich auf den Rat ihrer Mutter hin erneut am IAM für das JO-Studium.

Diesmal klappt es und Rebecca startet im Herbst 2007 in ihr erstes Semester. Sie geniesst es, sich endlich aufs Schreiben fokussieren zu können, Theorie-Input mit Praxiswissen zu verbinden – dem eigenen und dem im Studium vermittelten. Auch das Filmen kommt nicht zu kurz: Zusammen mit dem IAM-Dozenten Hans Schütz dreht sie den Dokumentarfilm CLAVESUONA – Reise zum Klang. 2010 schliesst sie das Studium erfolgreich ab und arbeitet danach als Freelancerin für das Schweizer Radio und Fernsehen. Ein Jahr später entschliesst sie sich entgegen einiger Stimmen, für zwei Monate nach New York City zu gehen, um dort einen Filmmaking-Course an der „New York Film Academy“ zu absolvieren. Sie hat Blut geleckt und weiss jetzt mit Sicherheit: Filmemachen ist ihr Ding. Zurück in der Schweiz startet sie den Masterstudiengang in Spielfilmregie an der Zürcher Hochschule der Künste und arbeitet nebenbei an ihrem Film „Zu Ende Leben“.

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Zu Ende Leben
Rebeccas Vater ist in der Zwischenzeit verstorben. Die langjährige Krankheitsgeschichte hat die Familie sehr zusammengeschweisst. Rebecca Panian nimmt vor allem positive Aspekte mit aus dieser schweren Zeit. Sie habe starke Dankbarkeit und Demut dem Leben gegenüber entwickelt. „Die Auseinandersetzung mit dem Tod macht das Leben tausendmal intensiver. Dadurch, dass wir den Tod ausklammern, verhindern wir, wonach wir uns eigentlich sehnen: ein intensives, bewusstes Leben – im Hier und Jetzt“, sinniert sie. Und das ist auch die Botschaft, die sie mit ihrem Dokumentarfilm „Zu Ende Leben“ den Menschen mitgeben möchte. Der Film begleitet Tom, einen Mann mit einem unheilbaren Hirntumor, auf einem Stück seines Weges. Dabei beleuchtet er äusserst feinfühlig die Themen Tod, Krankheit und Endlichkeit. Vor allem aber auch die Frage, was Leben bedeutet. Das wird zwar emotional, aber niemals kitschig. Die Geschichte lebt von der eindrücklichen Bildwelt, dem aussergewöhnlichen Protagonisten und seiner Familie, welche die Zuschauer unerwartet nah an der ungeschminkten Realität teilhaben lässt.

Zurich Film Festival Audience Award 2014
Der Dokumentarfilm wurde am Zurich Film Festival 2014 mit dem Audience Award ausgezeichnet. Gegen 37 konkurrierende Filme konnte sich “Zu Ende Leben” durchsetzen. Rebecca Panian kann es noch gar nicht fassen: “Ein Traum wird wahr – vielen Dank!”.

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Der Trailer von “Zu Ende Leben”
Tickets für die Vorstellungen am Zurich Film Festival
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