#JourTag.14 – ein Blick hinter die Kulissen

25 publizierte Artikel, über 100 Studierende, mehr als 1500 Leserinnen und Leser, 12 Stunden Coaching. Das sind die Eckdaten zum #JourTag14-Blog. Zahlen, die alle meine Erwartungen übertroffen haben. Doch Zahlen alleine reichen nicht, um diesen unfassbar intensiven Tag zu beschreiben.

von Robin Schwarz, Absolvent BA Journalismus und Organisationskommunikation
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Robin Schwarz

Eigentlich hätte es nur ein von mir selber geschriebener Blog werden sollen. Genau wie der von Kollege Christian Simon im letzten Jahr. Doch irgendwie hat sich das bescheidene Projekt in etwas Grösseres entwickelt. Als ich zu Vinzenz Wyss sagte: «Ich brauche vielleicht ein bisschen Hilfe», wurde mir kurzerhand die ganze Erstsemester-Studierendenschar zur Verfügung gestellt. «Ihr seid ein Reporterteam, geht an eine Veranstaltung und bringt mir eine Story mit», habe ich ihnen kurz ihren Auftrag zusammengefasst. Ich glaube, einige fanden das Wasser, in das sie von mir und indirekt Vinzenz Wyss, geworfen wurden, etwas gar kalt. Aber ich erinnere mich an mein erstes Semester und für mich gab es nichts Frustrierenderes, als mit einem «Jaja, ein Erstsemesterli» abgekanzelt zu werden. Auch Erstsemester-Studierende können Erstaunliches schaffen, wenn sie wollen. Das war mein Ziel. Und schliesslich ist der Journalismus eine tägliche Herausforderung. Nichts mit nine to five.

«I’ve been sitting here for two and a half hours and I don’t know why. It’s like being in the cast of a Fellini film», habe ich in meinen Instruktionen Charlie Skinner aus The Newsroom zitiert. Das hatte etwas Prophetisches, denn vielen Studierenden war gar nicht klar, auf was sie sich da eingelassen hatten. Einige befanden, das sei ja sowieso nur «eine Alibiübung» und der Blog würde ja eh von «keinem Schwein» gelesen. Weit gefehlt. Zugegeben, mit 1500 LeserInnen hätte ich selber nicht gerechnet, aber wohl damit, dass zumindest die potenziellen 230 BesucherInnen des Journalismustags nicht nur meine potenziellen Arbeitgeber sein können, sondern auch die der Studierenden. «Ihr habt jetzt die Chance etwas Tolles auf die Beine zu stellen, wer weiss, was sich daraus irgendwann einmal ergibt. Setzt euer erstes Markenzeichen als Journalistinnen und Journalisten».

Einige haben sich von diesen Worten kaum beeindrucken lassen, andere hingegen haben sich richtig reingekniet. Speziell in Erinnerung blieben mir zwei Teams: «Wie explizit dürfen Schreckensbilder sein?» fragte das eine Team, das andere konstatierte «Purer Sauglattismus funktioniert nicht». Ersteres hat einen ganzen Nachmittag diskutiert, geschrieben und Twitter durchforstet. Yannik Primus von zweiten Team hatte sein Panel um 16 Uhr und sass aber noch um 20 Uhr inmitten einer Auslegeordnung von markierten Blättern, Aufnahmegeräten und Kabeln. Diese beiden Teams (und nicht nur diese beiden!) haben bewiesen, dass sie willens sind, sich für ihren Beruf einzusetzen. Sie haben, glaube ich, einen Schalter umlegen können. Das hat mich enorm gefreut.

Symbolwert hatte für mich auch, dass wir, als der JournalismusTag längst vorbei war, noch in einem kleinen Grüppchen dort sassen und zusammen Wein getrunken und über den Tag sinniert haben, und das, obwohl alle längst zuhause hätten sein können. Ich hoffe, ich sehe euch irgendwann im Bundeshaus, auf einer Nachrichtenredaktion oder im Fernsehen wieder. Ihr könnt es schaffen, da bin ich überzeugt.


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