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Wissen, was Kommunikation bewegt

Ein Blog der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

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Browsing Februar, 2015

Ungefickte Nachrichten

Posted on 24. Februar 2015 by Redaktion
von Dominik Véron, Master-Student am IAM

Anglizismen sind wunderbar. In der Schweiz werden so viele englische Wörter so selbstverständlich benutzt, dass sie nicht mehr besonders auffallen, wenn sie in (schweizer)deutschen Gesprächen eingesetzt werden. So wie „fuck“. So selbstverständlich, dass die rein digitale Newsplattform watson ihre erste gross angelegte Kampagne um dieses Wort herum baut. Watson präsentieren ihre News nämlich „unfucked“. Und laut Livio Dainese von Wirz „unfuckt“ man etwas, wenn man etwas „richtet, das vorher schief oder eben fucked war“. Heisst das nun, dass der Tages-Anzeiger, die NZZ oder Blick „fucked“ News präsentieren oder dass watson – woher sie ihre Nachrichten auch immer bekommen – die News zuerst richten müssen, bevor sie publiziert werden?

Da wir nun alle so gedankenlos mit „fucks“ um uns werfen, ist es umso interessanter das Wort von einer anderen Seite zu betrachten. Ein Wort, das beispielsweise in der amerikanischen Öffentlichkeit als weiterhin so vulgär gilt, dass es im TV schön ausgepiepst wird und falls dies nicht geschieht eine mittlere Staatskrise auslöst und – wenn nachträglich auf Youtube publiziert – Millionen von Klicks generiert. Angesichts dessen unvorstellbar, dass Übersee eine News-Plattform mit diesem Ausdruck werben würde, auch wenn sie frech und provokativ wirken will.

In der Schweiz wäre dies wohl nicht mal gross anders. Es ist wohl realistischer, dass Stefan Klapproth eines Tages mit Glatze auftritt, als dass er absichtlich vor der Kamera „ficken“ sagt (unabsichtlich hat er dies sogar bereits…). Watson kann nun noch so alternativ und modern wirken, der Claim würde niemals „#ungefickteNews“ lauten. Die Absurdität wird einem erst nach der Übersetzung ins Deutsche klar. So oder ähnlich bescheuert muss sich das Ganze für jemanden mit Englisch als Muttersprache anhören.

#newsunfucked verwirrt und macht stutzig, aber wirkt nur nicht total bekloppt und vulgär, weil wir alle nicht besonders gut Englisch sprechen…

Dominik Véron ist Master-Student am IAM und Autor des Blogs Textbecken.

Weiterführende Links:
Blog Textbecken von Dominik Véron

Social Media als Maskenball

Posted on 13. Februar 2015 by harz

Besorgnis in der Wortmeldung aus dem Publikum im Literaturhaus Stuttgart, Podium zu Schreiben und Professionalität: “Wir verstecken uns hinter Pseudonymen in anonymen Chats, spielen mit Identitäten und steigen ein und aus, wann es uns gerade passt. Keiner weiss, was das mit uns macht. Das gabs noch nie in der Geschichte der Kommunikation.”

Schreiben Professionalität

Daniel Perrin, José Oliver und Katharina Hacker (Bild-Copyright Yves G. Noir)

Doch. Der gute, böse alte Maskenball. Wir verstecken uns hinter Masken in anonymen Rahmen, spielen mit Identitäten und steigen ein und aus, wann es uns gerade passt. Mancher weiss, was das mit uns macht. Das gibts seit fast ewig in der Geschichte der Kommunikation. – Alles kommt wieder, immer wieder in neuer Form, neuen Medien. Der Wandel fällt auf, die Konstanten dahinter weniger.

Darum ging es unter anderem im Literaturhaus, im Gespräch dreier professionell, viel und gern Schreibender: Katharina Hacker, José Oliver, Daniel Perrin. Wie uns der Medienwandel beim Schreiben beeinflusst und was die Schreibforschung der Schreibpraxis nützt, waren weitere Gesprächspunkte. Radio SWR hat das Podium begleitet.

Katharina Hacker wurde 2006 für ihren Roman “Die Habenichtse” mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet; Daniel Perrin erforscht berufliches Schreiben und leitet das IAM; José Oliver, der Moderator des Gesprächs, erhielt 2015 den Basler Lyrikpreis.

 

Mehr zum Thema

“Schreiben ist Inspiration und Transpiration, Fleiss und Eingebung, Routine und Fantasie … und das Zusammenspiel dieser scheinbar unvereinbaren Kräfte machen das Besondere aus […]” – Radiobeitrag auf SWR2 Journal, 2. Februar 2015.

Flyer zum Programm “Literatur und ihre Vermittler” des Literaturhauses Stuttgart, Ausgabe Februar 2015: “Literatur und Professionalität: Wer nicht mitmischt, bleibt auf der Strecke. Katharina Hacker trifft Daniel Perrin.“

Die Leckerbissen im Medienforschungsseminar

Posted on 9. Februar 2015 by Redaktion
von Benjamin Seiler, Student JO13

Schnell hastete ich die letzten Stufen zum kleinen Klassenzimmer hinauf, damit ich es noch pünktlich zu meinem Medienforschungsseminar schaffte. Es war eines von vier Seminaren, welches dieses Semester durchgeführt wurde. Die Auswahl der Seminare reichte vom Internetauftritt für Unternehmen, über eine Journalistenbefragung, bis zu Energieeffizienz von Haushalten und dem Seminar über Schreibprozesse, welches ich ausgewählt hatte. An jenem Tag wurde es besonders spannend, denn wir bekamen die ersten Feedbacks zu unseren Texten. Weil wir nur rund zwölf Leute waren, konnten die Rückmeldungen sehr individuell gestaltet werden. Als ich hineinkam, roch es nach Frischgebackenem. Jemand hatte Brownies mitgebracht. Doch an Naschen war nicht zu denken, denn der Dozent hatte bereits mit den ersten Feedbacks begonnen.

Mis en place der Abschlussarbeit
Es war diese familiäre Atmosphäre, welche das MeFo-Seminar so angenehm gemacht hatte. Mit einer fast immer vollständigen Klasse haben wir die Medienlinguistik-Theorie vom ersten und zweiten Semester in die Praxis umgesetzt. Angefangen haben wir mit dem Zusammenfassen einer wissenschaftlichen Publikation. Unser Schreibprozess wurde dabei aufgezeichnet. Man muss sich das vorstellen, als ob jemand den Bildschirm filmt, während man einen Text schreibt – nur ohne Ton. Beim nächsten Treffen wurde dem Autor seinen Schreibprozess gezeigt und er wurde gleichzeitig fortwährend gefragt, was er mache und warum er es mache. Dieses Interview wurde dann in die Videoaufnahme des Schreibprozesses eingefügt. So sieht man, was der Schreibende macht und hört gleichzeitig seine Kommentare dazu. Dann wurden diese Aufnahmen mit den Interviews nochmals in Gruppen untersucht und ungewöhnliche Aktivitäten, beispielsweise wenn der Autor ohne Vorwarnung einen ganzen Abschnitt gelöscht hat, in einem Excel Datenblatt notiert. Diese Analysen haben unseren Korpus für die Abschlussarbeit des Seminars stetig gefüllt. Meist erarbeiteten wir die Analysen als Gruppe – und wenn jemand nicht zur Gruppenarbeit erscheinen konnte, musste derjenige etwas Süsses mitbringen.

Benjamin_Seiler

Benjamin Seiler

Schreibforschungsseminar als Filetstück
Glücklicherweise konnten die Dozenten unserem Seminar die nötige Würze verleihen. Denn durch die interessanten Diskussionen erhielten wir viele professionelle Ratschläge und Kniffe für unsere eigenen Schreibprozesse. Beispielsweise sei es wichtig, dass man frühestens, nachdem man einen Abschnitt fertig geschrieben hat, anfangen sollte, Rechtschreibfehler zu korrigieren. Das Redigieren und Ändern der Satzstellungen solle lieber am Schluss als fortwährend gemacht werden.

Viele Feedbacks und „süsse“ Gruppenarbeit
Insgesamt bin ich froh, dass ich mein Medienforschungsseminar in der Schreibforschung machen konnte. Gerade im Vergleich zu den anderen Seminaren konnte ich sehr viel von den Rückmeldungen und Diskussionen mit den Dozenten profitieren. Es gab mir auch einen praxisnahen Einblick in die Untersuchung der Schreibprozesse. Schreibarbeiten erschienen sinnvoll und sogar das leidige Thema „Gruppenarbeit“ bekam mit unserer Regelung einen süssen Nachgeschmack. Dieses Mal mit Brownies.

Mehr zum Thema:
Der Satz, für den ich den Job hier mache, von Thomas Gantenbein, Wissenschaftlicher Mitarbeiter IAM

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