Das WIG an der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie

Quelle: eigene Aufnahmen

Von Dr. oec. Andreas Kohler, Flurina Meier und Prof. Dr. oec. pupl. Simon Wieser

Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (dggö) fand dieses Jahr vom 24. bis 25. März in Paderborn zum Thema Alterung und Gesundheit statt. Mehrere Forschende des WIG stellten ihre Forschungsprojekte vor.

An die Konferenz sind rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, vorwiegend aus Deutschland, angereist. Mit fast 200 Präsentationen und zwei Posterausstellungen bot die dggö-Jahrestagung eine Vielfalt an gesundheitsökonomischen Themen. Während den Veranstaltungen sowie in den Kaffeepausen und an der Abendveranstaltung fand ein anregender wissenschaftlicher Austausch statt.

So verschieden die Gesundheitssysteme in der Schweiz und Deutschland sind, so ähnlich sind teilweise die Herausforderungen, insbesondere was die Alterung der Gesellschaft anbelangt.

Ein Thema, das sowohl Deutschland als auch die Schweiz beschäftigt, ist die Finanzierung der Versorgung von älteren Menschen. Friedrich Breyer, Ökonom an der Universität Konstanz, führte seine Ideen dazu aus. Er empfahl einerseits eine obligatorische Pflegezusatzversicherung. Diese soll die Kosten decken, die ältere Menschen selbst übernehmen müssen, und begleitet sein von einer Prämienverbilligung für weniger einkommensstarke Personen. Zweitens empfahl er das Einrichten eines Pflegevorsorgefonds, welcher gegen verfrühte Auflösung gesichert ist. Denn Eigentümer dieses Fonds wären Alterskohorten (z.B. die Babyboomer), und das Geld dürfte nur für die Deckung der Kosten dieser Generation verwendet werden.

Ein weiteres Thema ist der Zugang zu Daten für die Forschung. Insbesondere die Verknüpfung verschiedener Datenquellen stellt eine grosse Hürde dar. In einer speziellen Veranstaltung wurde die Situation in Deutschland, welche sehr ähnlich zu der in der Schweiz ist, mit der in Holland und Dänemark verglichen. Im Gegensatz zu Deutschland und der Schweiz bieten Holland und Dänemark Forschenden gute Zugänge zu Daten mit hoher Abdeckung und Qualität.

Das WIG war an der Konferenz mit drei Beiträgen vertreten. Nahe am Konferenzthema zu Alterung und Gesundheit waren die Beiträge von Flurina Meier und Simon Wieser. Flurina Meier diskutierte die Ergebnisse ihrer Analysen zu demenzabhängigen Tarifen in der Langzeitpflege. Simon Wieser stellte die Zerlegung der Langzeitpflegekosten nach Krankheiten in der Schweiz vor. Andreas Kohler präsentierte in seinem Beitrag den Effekt von erhöhtem Wettbewerb auf das Verhalten von Apotheken in der Schweiz.

Andreas Kohler Dozent und Co-Leitung Team Gesundheitsökonomische Forschung am WIG.
Flurina Meier ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Stv. Leitung Versorgungsforschung am WIG.
Simon Wieser ist Institutsleiter und Dozent am WIG.


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