Von Miranda (11) und Lukas (12)
Der Fachkräftemangel ist ein allgegenwärtiges Thema. Gemäss einer aktuellen Studie stufen vor allem Betriebe im Gesundheitswesen, aber auch in der IT, im Detailhandel und in der Industrie den Fachkräftemangel als gross ein. Höchste Zeit, die Fachkräfte der Zukunft anzusprechen und für diese Branchen zu motivieren! Im Rahmen des Nationalen Zukunftstags von letzter Woche lernten Jugendliche der fünften bis siebten Klasse an der ZHAW in jeweils einem Workshop zu Gesundheit und Soziales und je einem aus dem technischen Bereich die Berufsmöglichkeiten an der ZHAW kennen. Zwei Teilnehmende berichten.
Miranda: Computerspiele in der Physiotherapie / Textilexperimente
«Am Anfang des Zukunftstages waren alle in einem grossen Raum versammelt, und eine Frau, die an der ZHAW studierte, erklärte uns, was sie macht. Sie hat auch eine kleine Umfrage vorbereitet, an der man mit dem Handy mitmachen konnte. Bei der Umfrage ist rausgekommen, dass die meisten im Raum braune Augen haben, die Durchschnittsgrösse 1.52m ist, die meisten in der 7. Klasse sind und dass die Lieblingsessen der meisten Pizza und Sushi sind.
Danach bin ich zuerst in einen Workshop über Physiotherapie gegangen. Wir gingen durch die Stadt ins Adeline-Favre-Gebäude. Dort haben wir ein Spiel ausprobiert, mit dem man die Wirbelsäule und den Nacken trainieren kann. Man musste sich je einen Sensor an der Stirn und einen am Hals anmachen. So konnte der Computer die Bewegungen ausmachen und man konnte eine Figur steuern. Am Anfang fand ich es sehr schwierig, doch dann wurde es immer einfacher. Danach haben wir kleine reflektierende Kugeln an unseren Beinen oder Armen befestigt. Damit konnte man auf einem grossen Bildschirm die genauen Bewegungen sehen. Eigentlich wollten wir auch noch messen, wie sich die Muskeln bewegen, doch das Gerät war kaputt. Am Schluss des Workshops konnten wir nochmals ein Spiel spielen. Dazu musste man an den Händen und an den Füssen Sensoren anziehen. Danach musste man sich auf ein Kreuz in einem kleinen Raum stellen und einige Bewegungen machen. Danach fuhr man sozusagen in einem Raumschiff los. Es kamen Anweisungen, und diese musste man dann ausführen. Manchmal hat man die Seiten verwechselt, weil es so schnell ging. Dieses Spiel fand ich sehr toll, doch es war auch anstrengend.
Im zweiten Workshop ging es um Textilien. Am Anfang haben sie uns etwas über verschiedene Textilien und deren Eigenschaften berichtet, also zum Beispiel ob sie wasserfest, weich oder hart sind. Danach mussten wir etwas weben oder stricken. Ich entschied mich fürs Weben. Als wir alle mit unseren Sachen fertig waren, mussten wir das Gewobene einspannen und Schritt für Schritt schwerere Gewichte dranhängen. Wir fingen mit 125g an und hörten bei 1kg auf. Man konnte beobachten, dass das Gestrickte viel dehnbarer war als das Gewobene. Es kam aber auch darauf an, ob das Gewebe dicht oder lückenhaft gewoben worden war. Nach diesem Experiment durften wir raten, wie viel Gewicht das Gestrickte aushalten würde. Ich schätzte 35kg, doch es waren viel mehr, nämlich 53kg. Bei dem Gewobenen dachte die Mehrheit und auch ich, dass es mehr Gewicht aushalten würde als das Gestrickte. Das Gewobene riss jedoch viel schneller. Ich habe den ersten Workshop ein bisschen spannender gefunden als den zweiten, weil man verschiedene Sachen ausprobieren konnte und weil ich Physiotherapie ein wenig interessanter finde als Textilien. Jedoch fand ich die verschiedenen Textilien auch spannend.»
Lukas: Selbststeuernde Fahrzeuge / Wunder der Geburt
«Zuerst besammelten wir uns alle in einem Hörsaal, dort hielt uns eine Studierende einen Vortrag über ihren Studiengang und was es für verschiedene Abteilungen an der ZHAW gibt. Danach wurden wir in Gruppen eingeteilt. Ich besuchte heute mit meiner Gruppe zwei Workshops, nämlich «Wunder der Geburt» und «Selbststeuernde Fahrzeuge». Bei den selbststeuernden Fahrzeugen durften wir in mehreren Schritten einen Roboter programmieren, der fahren und Geräusche machen konnte. Im Workshop «Wunder der Geburt» erzählte uns eine Hebamme, wie man ein Kind genau auf die Welt bringt, und wir konnten es noch selber nachspielen.
Das Programmieren der Roboter fand ich äusserst interessant, denn die Roboter haben sehr viele Funktionen und man konnte seinen Roboter programmieren, wie man wollte. Der Workshop «Wunder der Geburt» hat mir dagegen ein bisschen weniger gefallen, da es nicht so mein Thema war. Die ZHAW muss ich mir im Hinterkopf behalten, weil die ZHAW ein Riesenangebot hat, und ein paar Sachen davon interessieren mich sehr.
Ich frage mich jetzt auch schon vermehrt, in welche Richtung es mich beruflich zieht. Im Moment denke ich, dass ich wahrscheinlich in den mathematischen oder meteorologischen Bereich gehen werde, da mich die Zahlen mehr mitreissen als das Schreiben, aber in die Richtung der Ingenieure wäre auch sehr interessant.
Den Zukunftstag an der ZHAW fand ich im Grossen und Ganzen sehr spannend. Beim nächsten Mal würde ich noch lässig finden, wenn man auswählen könnte, welchen technischen und welchen medizinischen Workshop man miteinander kombinieren will.»
Miranda und Lukas besuchen die 6. Primarklasse in der Stadt Zürich