Von Manuela Eberhard
Am WIG-Herbstanlass 2017 wurde verabschiedet und begrüsst. Eine Hommage an den langjährigen Institutsleiter Urs Brügger – und ein herzliches Willkommen an seinen baldigen Nachfolger Simon Wieser.
Der diesjährige Herbstanlass des Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie war so ganz anders, als jene zuvor. Spitaldirektor Rolf Zehnder, der die zahlreichen Gäste und Referenten durch den Abend führte, begrüsste das Publikum auf Schweizerdeutsch und schaffte damit sogleich eine familiäre, heimelige Stimmung. Obwohl – eigentlich wäre das gar nicht nötig gewesen. Denn dass das WIG mehr als nur eine Gruppe Gesundheitsinteressierter ist, machte sich an diesem Abend mehr als einmal deutlich bemerkbar.
Der Abend sollte einen Rückblick über die Erfolgsgeschichte des WIG geben, welcher von Gründungspräsident des Fördervereins Dr. med. Luzi Dubs eingeleitet wurde, und war zugleich eine Hommage an den langjährigen und bald ehemaligen Leiter Urs Brügger, unter dessen Fittiche das einstige Drei-Personen-Büro zu einem renommierten Institut herangewachsen ist. «Es war ein Aufstieg aus dem Nichts», zitiert Urs Brügger einen Mitarbeitenden in seiner Präsentation. Und zeigt stolz Teamfotos der vergangenen Jahre.
Keine Angst vor Misserfolgen
Was ist denn nun aber dieses geheime Erfolgsrezept des WIG? Ehemalige Mitarbeitende, Partner und Freunde des Instituts diskutieren heiss hin und her. Vermutlich, so lassen sich die Stimmen deuten, ist das Rezept, dass es gar kein eigentliches Rezept gab. Der Schlüssel zum Erfolg war unter anderem das Vertrauen, welches die Leitung in ihr Team hatte. «Mach emal, das schaffsch du scho!», wiederholt Eliane Kreuzer von der Einkaufsgemeinschaft HSK AG schmunzelnd die Arbeitsanweisungen von Brügger. Sie war seine erste Angestellte, damals, im 2003. «Wir wussten manchmal nicht so recht, was wir da genau machen», denkt sie zurück. «Urs hingegen schon.» Dr. Mark Pletscher, der mittlerweile bei Hoffmann-La Roche Ltd tätig ist, stützt seine ehemalige Kollegin: «Am WIG habe ich gelernt, einfach mal zu machen, auch wenn ich noch nicht genau weiss, wie.» Mit Erfolg und Misserfolg sei man schlicht umgegangen, davor, einen Fehler zu machen, habe sich nie jemand fürchten müssen, pflichtet auch Prof. Dr. Hans Vogel bei, der als Leiter Aus- und Weiterbildungen am WIG tätig war.
Diese vertrauensvolle Arbeitshaltung machte sich denn auch bei der Zusammenarbeit mit Auftraggebern bezahlt. Dr. Sven Seitz von Pfizer und Dr. med. Urs Stoffel von der FMH berichteten pointiert über ihre Erfahrungen mit dem WIG. Und sind sich einig: «Das sind einfach gute Leute da.»
Zeit für Neues
Der Abschied von seinem «Baby» wird nicht ganz leicht für Brügger, das spürt man. Aber «das WIG ist jetzt 18 Jahre alt und erwachsen – nun ist es Zeit für mich, etwas Neues anzupacken.» Und die Leitung des Instituts gelange in beste Hände: Mit Prof. Dr. Simon Wieser habe sich die Findungskommission nur wenige Tage zuvor für einen hochkompetenten Nachfolger entschieden, der mit seiner elfjährigen Tätigkeit massgeblich zum Aufbau des Instituts beigetragen habe. «Unter diesen Voraussetzungen», so Brügger, «kann ich entspannt nach Bern gehen».
Gänzlich missen muss man ihn glücklicherweise nicht, dafür haben die Kollegen vom Netzwerk Gesundheitsökonomie Winterthur gesorgt. Zum Abschied erhält Brügger eine VIP-Urkunde für alle zukünftigen Mitgliederanlässe. Wir dürfen uns also auf ein baldiges Wiedersehen freuen.