Auch im Jahr 2017 waren die Studierenden des Studiengangs Verkehrssysteme nicht zu stoppen. Gleich zwei Absolvententeams wurden in diesem Jahr im Beisein von Bundesrat Johann Schneider-Ammann für ihre Bachelorarbeiten mit dem renommierten Prix Litra ausgezeichnet. Damit zeigt sich erneut eindrücklich, auf welch hohem qualitativen Niveau sich die Verkehrsingenieurausbildung an der ZHAW School of Engineering befindet.
Social Media in der Kundeninformation
Robert Schuler und Benjamin Steiner haben sich in ihrer Bachelorarbeit überlegt, wie man die Kundeninformation der SBB verbessern könnte. Eine von ihnen entwickelte Software ermöglicht es, Social Media-Daten zu analysieren, den zuständigen Stellen zugänglich zu machen und in den Informationsprozess miteinzubeziehen. Konkret filtert die Software Twitter-Meldungen anhand bestimmter Stichwörter wie Haltestellennamen. Die Tweets werden automatisch dem zuständigen Disponenten im Bereich Kundeninformation angezeigt. «Die Ergebnisse der Arbeit werden bei den SBB unterdessen bereits operativ genutzt», sagt Albert Steiner, der die Arbeit zusammen mit Thoralf Mildenberger am ZHAW-Institut für Datenanalyse und Prozessdesign betreut hat. «Das unterstreicht zusätzlich die Qualität und den starken Praxisbezug dieser hervorragenden Arbeit.»
Modellierung von Eisenbahnunfällen
Am ZHAW-Institut für Angewandte Mathematik und Physik befassten sich Martin Moser und Gregor Schibig im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ebenfalls mit einer praxisbezogenen Aufgabe aus dem Bahnbetrieb. Sie haben einerseits ein bestehendes physikalisches Modell der Firma ENOTRAC zur Vorhersage des Schadensausmasses von Eisenbahnunfällen weiterentwickelt. Das Modell unterstützt das Erstellen von Risikoanalysen für die Zulassung von Fahrzeugen und Betriebsformen im Eisenbahnverkehr. Andererseits untersuchten sie eine Methode zur Analyse von Unfällen, um deren Ursachen zu finden mit dem Ziel, ähnliche geartete Unfälle zu verhindern. «Diese Arbeit zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie nicht nur einen bestimmten Aspekt, sondern Unfälle gesamtheitlich betrachtet», sagt ZHAW-Dozentin Monika Reif. «Damit geben sie Untersuchungsbehörden entsprechende Werkzeuge an die Hand, um Unfälle besser zu verstehen und in Zukunft zu verhindern.»