Regulär fahrerlos verkehrende Automobile werden in absehbarer Zeit auf den Schweizer Strassen zum Einsatz kommen. Werden sie eine explosionsartige Robotisierung des Strassenverkehrs auslösen? Wird die bisherige Organisation des Personen- und Güterverkehrs disruptiv revolutioniert?
Im September 2016 startet eine neue Lehrveranstaltung des Studiengangs Verkehrssysteme, die konkret auf diese Fragestellungen fokussiert. Die teilnehmenden Studierenden werden eine Technikfolgenabschätzung durchführen und unterschiedliche Entwicklungsszenarien für den privaten/öffentlichen Verkehr sowie den urbanen/ruralen Raum erarbeiten. Unter anderem wird dabei auch das PostAuto-Pilotprojekt in Sitten analysiert.
Damit reagiert der Studiengang Verkehrssysteme auf die wachsende Bedeutung dieses Themas in den Fachdebatten. Im Sinne des systemischen Ansatzes des Studiengangs sollen die Studierenden dazu ermuntert werden, sich frühzeitig mit Zukunftsfragen der Mobilität auseinanderzusetzen und dabei unterschiedliche Perspektiven einzunehmen.
Bereits in den vergangenen Monaten hat sich der Studiengang mit eigenen Szenarien zu möglichen Entwicklungspfaden des autonomen Fahrens in die Fachdiskussion eingebracht. Dabei wird beispielsweise im Beitrag für das Internationale Verkehrswesen die Frage gestellt, ob ein Schwarm aus selbstfahrenden Privatfahrzeugen den heutigen öffentlichen Verkehr ersetzen kann. Erleben wir den Siegeszug des Nespresso-Leitbilds in der Mobilität, also das Ende der Grossgefässe (“Kannen”) Bus & Bahn zugunsten flexibel einsetzbarer rollender “Kapseln”? In der Unternehmerzeitung wird im Artikel “Cart City statt Smart City” ergänzend dazu darauf eingegangen, wie ein hocheffizientes Robotertaxi eine neue Permamobilität schaffen und wie dies unsere Städte verändern könnte.