Generation Y – Leadergeneration von morgen oder Generation Fake?

farbiger Schriftzug "Generation Y"

Dr. Elena Hubschmid-Vierheilig

Dem Begriff Generation Y ordnet man junge Personen zu, die nach 1980 geboren wurden. Man lobt diese Generation für die Kreativität, Offenheit und Toleranz am Arbeitsplatz, verteufelt zugleich ihre Ansprüche gegenüber dem Arbeitgeber: Zu viele sind es. Diese Generation will alles und am besten sofort: Work-Life-Balance aber auch Führungsmöglichkeiten, ein gutes variables Gehalt aber auch die Auszeit für eine Weltreise, einen verständnisvollen Chef, der sich nicht auf die hierarchische Überlegenheit beruft, sondern mehr als Coach und Feedbackgeber da ist.

Aktuelle Polemik

Viele Beiträge über Generation Y beziehen sich auf deren Affinität mit digitalen Medien. Deshalb ist diese Generation auch als Digital Natives, Millenials oder auch Net Generation bekannt. Bereits heute gehört jeder fünfte Mitarbeiter zu dieser Millenium-Generation. Vor kurzem ist in der NZZ ein Artikel erschienen, in welchem die Generation Y als Fälschung bezeichnet wird. Eine banale, 08/15-Generation, die nur Ansprüche stellt und nichts Besonderes bieten kann.

Wer ist sie in der Tat und was zeichnet sie aus? Ist sie global gleich oder lokal spezifisch? Oder sind die Merkmale dieser Generation für eine bestimmte Lebensphase typisch?

Konstrukt Generation Y: what‘s behind the name?

Die Generation Y kann man messen. Für die Generation Y ist es wichtig:

  • Work-Life-Balance zu haben
  • die Freizeit mit Arbeitskollegen zu verbringen
  • einen Teil des Feedbacks an den Lohn zu knüpfen, welcher der Leistung entspricht
  • die Möglichkeit für ein Timeout (eine Regenerationsphase) nach einer intensiven Arbeitsphase zu bekommen
  • für eine Organisation zu arbeiten, welche nach hohen ethischen Grundsätzen handelt
  • einen Job zu haben, welcher eine Möglichkeit der Telearbeit von zu Hause aus oder anderen Orten über VPN bietet
  • einen herausfordernden Job zu haben, welcher erlaubt, innovativ zu sein und Spass zu haben
  • für eine Organisation zu arbeiten, welche eine Kultur lebt, in der verschiedene Meinungen akzeptiert werden
  • Vorgesetzte zu haben, welche die persönliche Entwicklung unterstützen
  • für eine Organisation zu arbeiten, welche eine offene Feedbackkultur hat (reguläres Feedback)

Generation Y – eine homogene Gruppe?

Wenn man die Ypsiloner als homogene Gruppe betrachtet, dann müssen die Arbeitgeber bei Ihnen mit folgenden Aspekten punkten:

  • Unternehmenskultur, welche die Individualität jedes einzelnen respektiert
  • Gute Referenz für die zukünftige Karriere
  • Eine herausfordernde Tätigkeit und flexible Arbeitsbedingungen mit einer guten Work-Life-Balance aber auch Entwicklungs- und Führungsmöglichkeiten
  • Freundliche Arbeitsatmosphäre

Man sollte die Generation Y trotzdem differenziert betrachten. Es ist möglich, mit Hilfe der zehn Aussagen (siehe oben) die Angehörigkeit zur Generation Y zu messen, auch wenn erwünscht unabhängig vom Alter. Auch innerhalb eines Kulturkreises gibt es weniger und mehr typische Vertreter der Generation Y.

Anders gesagt: Generation Y – it’s not about age, it’s about attitude!

Postskriptum

Im besten Fall sollte man Langzeitstudien zur Generation Y anstreben und deren Merkmale, welche dieser Generation in der Literatur zugeschrieben werden, im Laufe der Zeit überprüfen. Was werden die heute 30-jährigen bei einem Arbeitgeber schätzen, wenn sie 50 oder 60 sind?

Der Generationendiskurs lebt weiter, denn die heutigen Schulabgänger – Generation Z – sind im Anmarsch. Was zeichnet diese Generation aus und wie sieht sie sich im Berufsleben? Sie hat Sorgen nicht das zu erreichen, was ihre Eltern bereits erreicht haben. Sie hat viele Ängste und ist unsicher, sie lebt in der Tat in der Welt der elektronischen Gadgets und ist fast nur virtuell ansprechbar.

Es bleibt also spannend.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert