Die Welt der Sprache wandelt sich rasant. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und maschinelle Übersetzung haben das Berufsfeld der mehrsprachigen Kommunikation in den letzten Jahren tiefgreifend verändert. Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden, wurden die Vertiefungen im Studiengang «Mehrsprachige Kommunikation» grundlegend überarbeitet. Das Ergebnis? Ein innovatives und zukunftssicheres Studienprogramm, das Studierende optimal auf die neuen Anforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet.
Autorin: Kyra Jetzer
Die zunehmende Digitalisierung und der Einsatz von Sprachtechnologien schaffen neue Berufsfelder und erfordern spezialisierte Kompetenzen. Wer heute in der mehrsprachigen Kommunikation erfolgreich sein will, muss nicht nur Sprachen beherrschen, sondern auch verstehen, wie Sprachtechnologien funktionieren und eingesetzt werden. «Genau hier setzt die Curriculumsrevision an: Sie stattet Studierende mit den erforderlichen technischen und sprachlichen Fähigkeiten aus, um in diesem dynamischen Umfeld bestehen zu können», erklärt Studiengangleiterin Raquel Montero Muñoz.
Die neuen Vertiefungen: Ein Einblick
- Multimodale Kommunikation – Weit mehr als Übersetzen
Diese Vertiefung verbindet verschiedene Modalitäten der Übersetzung – schriftlich, mündlich, aber auch die Untertitelung und das Dolmetschen werden thematisiert. Studierende lernen den Einsatz moderner Sprachtechnologien und KI-gestützter Tools kennen und erwerben die Fähigkeiten, Übersetzungsprozesse in verschiedenen Anwendungsbereichen zu optimieren.
- Informationsdesign – Sprachprofis für die digitale Welt
Hier geht es um die professionelle Aufbereitung und Darstellung mehrsprachiger und fachbezogener Inhalte. Dabei stehen Themen wie das Erstellen technischer Dokumentation, User Experience, Usability sowie das Testen und Optimieren von Software und Apps im Zentrum.
- Language Engineering – Die Zukunft der Sprachtechnologie mitgestalten
Mit dieser brandneuen Vertiefung rückt die computergestützte Verarbeitung von Sprache in den Fokus. Studierende lernen, wie Sprachtechnologien programmiert, Informationssysteme optimiert und Sprachdaten analysiert werden. Kenntnisse in der Programmiersprache Python und Statistik sind hier besonders wichtig. Wer also ein Faible für Technik hat, kann hier Sprache und Technologie innovativ verbinden.
Neue Kompetenzen – Neue Chancen
Durch die Anpassungen werden Kompetenzen geschärft, die in der modernen Sprachdienstleistung gefordert sind. Studierende lernen nicht nur den Umgang mit Sprachtechnologien, sondern auch die Prinzipien dahinter. Besonders hervorzuheben sind die neuen Programmierkenntnisse in Python sowie der verstärkte Fokus auf die Analyse von Sprachdaten. Diese Fertigkeiten sind essenziell, um sich in der wachsenden Branche der Sprachtechnologien erfolgreich zu etablieren.
Mit der Neuausrichtung des Curriculums sollen nicht nur Sprachbegeisterte angesprochen werden, sondern auch technikaffine Studierende, die sich für Sprachtechnologien und deren Anwendungen interessieren. Damit bietet der Studiengang eine einzigartige Kombination, die in der Schweizer Hochschullandschaft so nur hier zu finden ist.
Was bleibt?
Trotz der technischen Neuerungen bleibt der Kern des Studiengangs bestehen: die professionelle mehrsprachige Kommunikation. Doch nicht nur die sprachliche Exzellenz zeichnet das Programm aus – auch interkulturelle Kompetenz, analytisches Denken und praxisorientierte Problemlösung stehen weiterhin im Mittelpunkt. Studierende erwerben die Fähigkeit, sich in unterschiedlichste Kontexte einzudenken, komplexe Informationen zielgruppengerecht aufzubereiten und mit modernsten Tools zu arbeiten. «Unsere Studierenden sind und bleiben Sprachprofis – nur eben mit einem erweiterten Skillset», sagt Raquel. «Wir wollen, dass unsere Absolvent:innen nicht nur dabei sind, sondern mitgestalten», resümiert Raquel. Wer sich also für Sprache, Technologie und interkulturelle Kommunikation begeistert, findet hier den idealen Studiengang für eine zukunftssichere Karriere.
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