Bild von Ksenia Raspopina

«Ich bin gleichzeitig auch die Sprachabteilung»

Eigentlich wollte Ksenia Raspopina nach ihrem Abschluss 2014 gleich mit dem Master weitermachen, stattdessen landete die Absolventin des Bachelors Angewandte Sprachen in der «Post Production». Im Rahmen der Workshopreihe «Wege ins Berufsleben» erzählte sie aus ihrem spannenden Arbeitsalltag in einem der führenden Tonstudios in Zürich.

Stumme Bilder. So beginnt Ksenias Job. Als Audio Producer und Casting Director bei Jingle Jungle Tonstudios gibt Ksenia diesen stummen Bildern «eine Stimme». So erschafft sie Werbefilme für Agenturen oder direkt für Kunden. Als erstes müssen diese Projekte aber budgetiert werden. Zusammen mit einem Tontechniker setzt sie sich hin und bespricht, ob Sprecher engagiert, das Sounddesign erstellt oder sogar Musik komponiert werden müssen. Bis zu 20 Projekte betreut Ksenia gleichzeitig: «Es hilft einen kühlen Kopf zu bewahren und sich daran erinnern zu können, wo man bei den einzelnen Projekten gerade steht». Bei dieser Aussage erinnert sie mit einem Augenzwinkern an das Modul Projektmanagement, wo es sich lohne aufzupassen, denn davon profitiere sie heute in ihrem Job sehr.

Neben der Projektleitung ist Ksenia auch für die Castings zuständig. Sie macht sich auf die Suche nach Sprecher-Stimmen, Off-Voices genannt, die sie in die Datenbank einpflegt. Dies ist ein sehr kreativer Job, für den sie regelmässig ins Theater geht und sich informiert, welche Schweizer Schauspieler gerade in der Filmbranche tätig sind. Diese versucht sie dann als freischaffende Sprecher zu engagieren und so die Datenbank mit jungen Talenten zu füttern: «Das ist eine ziemlich harte Arbeit, weil der Kunde immer etwas Neues hören möchte und vielleicht eine Vorstellung hat, wie etwas klingen soll».

Ihre Sprachkenntnisse – sie beherrscht neben Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch und Russisch – kommen ihr täglich zugute, nicht nur, wenn sie Kontakt zu den Partnerstudios im In- und Ausland hat, denn die Sprecher befinden sich nicht immer vor Ort, sondern auch inhouse: «Ich bin gleichzeitig auch die Sprachabteilung in unserer Firma und kann hier auch Übersetzungen machen oder administrative Aufgabe in Fremdsprachen übernehmen», erzählt Ksenia.

Dass sie nach ihrem Studium bei Jingle Jungle landete, kam für Ksenia eher überraschend, da sie sich mit dieser Branche nicht wirklich auseinandergesetzt hatte. Sie ist aber überzeugt, dass ihr der Bachelor Angewandte Sprachen die passenden Kompetenzen mit auf den Weg gegeben hat, um in dieser Berufswelt Fuss zu fassen.

Die Workshopreihe „Wege ins Berufsleben“, die sich an die Studierenden im zweiten und dritten Studienjahr richtet, hat das Ziel, Unterstützung beim Übergang in die Arbeitswelt zu bieten. Unter der Kategorie „Jobporträt“ stellen wir regelmässig Absolventinnen und Absolventen vor, die bei uns über ihren Eintritt ins Berufsleben berichtet haben.


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