Strategische Kommunikation unterstützt Akzeptanz und Vertrauen

Technologien in der Gesundheitsbranche: Strategische Kommunikation unterstützt Akzeptanz und Vertrauen 

Die Einführung neuer Gesundheitstechnologien wird im Idealfall kommunikativ begleitet. Denn Kommunikation schafft Verständnis, fördert das Vertrauen und leistet einen Beitrag zur Akzeptanz. 

Autorin: Colette Schneider Stingelin 

Eine Gruppe junger Ingenieur:innen hat die Idee, einen Bürostuhl mit Fun- und Relaxfaktor zu entwickeln. Auf dem Bürostuhl können Bewegungen durchgeführt werden, die – so sind die Entwickler:innen überzeugt – Freude und Entspannung ins Arbeitsleben bringen. Sie setzten die Idee um. Was nicht in ihrem Blick ist, ist die strategische Positionierung des Bürostuhls für die noch nicht definierte Zielgruppe: Wer wird diesen Stuhl kaufen und nutzen? Wie erreichen sie diese Zielgruppe? Was ist für die Zielgruppe wichtig in Bezug auf die Wissensvermittlung? In welchem Preissegment müssen die Kosten für den Stuhl für diese Zielgruppe liegen? Was ist darauf aufbauend die Kernbotschaft für die Zielgruppe? 

Fragen folgen erst nach der Technologieentwicklung

Ein anderes Team hat eine neue Technologie entwickelt, welche Menschen darin unterstützt, in Stresssituationen ruhig zu atmen und dadurch hilft ruhiger zu werden.

Die Umsetzung ist dem Team gelungen. Aber wer wird diese Technologie nun kaufen und nutzen? Wie können allfällig Interessierte von der Technologie erfahren? Können die Interessierten in einen Dialog treten und Fragen stellen? Wenn die Technologie von einer Klinik angewandt wird: Mit welcher Begleitkommunikation wird diese bei den Mitarbeiter:innen eingeführt? Wie erfolgt die Kommunikation unter den Fachpersonen?

Kommunikation als wichtige Komponente für den Erfolg von Technologien

Diese beiden Fälle beruhen auf realen Cases und sie sind auch nicht untypisch: Häufig fokussieren Entwickler:innen von Technologien zu einseitig auf die Umsetzung der technischen Machbarkeit. Die End-Nutzenden werden oft nur am Rande in die Entwicklung einbezogen. Die strategische Kommunikation ist bei der Entwicklung der Technologien kein Thema. 

Die Kommunikation und auch andere Disziplinen wie beispielsweise die Gesundheitsökonomie sind wichtig für eine umfassende Bearbeitung einer Technologie, die Fuss fassen und bestehen soll in der Gesundheitsbranche. Aus diesem Grund wurde vor einem Jahr GEKONT, das ZHAW Kompetenzzentrum für Technologien in der Gesundheitsversorgung, ins Leben gerufen. GEKONT dient als vermittelnde Drehscheibe, um möglichst früh im Prozess verschiedene Disziplinen zu involvieren. In den Projekten kommen die Kompetenzen von Expert:innen aus verschiedenen ZHAW-Departementen zusammen. Dies ermöglicht eine umfassende Betrachtung der Fragestellungen. 

GEKONT – ZHAW Kompetenzzentrum für Technologien in der Gesundheitsversorgung

​Ich bin als Board-Member von GEKONT einerseits für die strategische Kommunikation des Kompetenzzentrums selber zuständig wie bspw. den LinkedIn Kanal oder die Website, andererseits bin ich zuständig für die die Involvierung der strategischen Kommunikation in den Projekten. Mit Auftraggerber:innen diskutiere ich, wie die Technologie die Nutzergruppen erreichen kann und wie mit Kommunikation Vertrauen und Akzeptanz gefördert werden können. Den interdisziplinären Austausch und die Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen aus anderen Departementen empfinde ich als äusserst spannend und bereichernd. Manchmal braucht es Zeit und eine Portion Geduld, bis wir einander verstehen, aber dies investiere ich gerne, wenn ich dadurch mit meiner Expertise unterstützen kann. 

Vertrauen und Akzeptanz durch strategische Kommunikation

Technologien, welche im Gesundheitsbereich Anwendung finden, müssen eine Vielzahl von technischen und regulatorischen, aber auch soziale und ethische Anforderungen erfüllen. Allen Vorgaben zu genügen, ist eine grosse Herausforderung, und ein Grund, warum nur sehr wenige Produkte den Weg von der Idee bis in die zu den Gesundheitsdienstleistern wie Kliniken und auch zu privaten Kund:innen schaffen. Gerade die strategische Kommunikation kann Vertrauen und Akzeptanz in Technologien unterstützen, sei es bei den Endnutzenden oder auch bei Mitarbeiter:innen oder anderen Stakeholdern. 

Bildlegende: GEKONT koordiniert komplexe Fragestellungen mit interdisziplinären Teams. Kund:innen schätzen dabei eineAnsprechstelle für das ganze Angebot. Quelle: innovation-factory.ch/GEKONT 


Mehr Informationen:  https://www.zhaw.ch/de/forschung/departementsuebergreifende-kooperationen/gekont-kompetenzzentrum/


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