Traumberuf Dolmetschen – eine Masterstudentin erzählt

Konferenzdolmetschen zu studieren, ist eine der vielen Möglichkeiten im Anschluss an den Bachelorstudiengang Übersetzen. Sandra Guggisberg hat diesen Weg gewählt: Nach dem Abschluss der Vertiefung Mehrsprachige Kommunikation studiert sie nun im Master Angewandte Linguistik an der ZHAW. Obwohl sie mitten in ihrer Masterarbeit steckt, war sie bereit, uns ein paar Fragen zu beantworten

Sie haben den Abschluss als Konferenzdolmetscherin quasi in der Tasche. Was steht bei Ihnen jetzt an?

Im kommenden Semester schreibe ich einerseits meine Masterarbeit, erhöhe aber gleichzeitig auch mein Arbeitspensum. Ich habe ein Pensum von ca. 10% als Terminologin bei einer kleinen Übersetzerfirma. Zusätzlich arbeite ich seit August als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache, was mir besonders Spass macht. Die beiden Tätigkeiten sorgen für ein einigermassen regelmässiges Einkommen. Ich werde versuchen, weiterhin nebenbei zu übersetzen, und hoffe, dass ich bald erste Dolmetschaufträge an Land ziehen kann. Uns wurde klar gemacht, dass der Einstieg oft etwas länger dauert – umso mehr freue ich mich auf meinen ersten Auftrag!

Warum haben Sie sich für einen Master in Konferenzdolmetschen entschieden?

Sprachen faszinieren mich schon lange. Während eines Austauschjahres in Irland kam ich zum ersten Mal auf die Idee, Dolmetscherin zu werden, nachdem ich den Film „Die Dolmetscherin“ gesehen hatte. Natürlich war mir klar, dass das Berufsleben nicht dem von Nicole Kidman im Film entsprechen würde, aber ich realisierte, dass das eine Karrieremöglichkeit für mich wäre. Ich habe mich dann nach dem Tag der offenen Tür für die ZHAW entschieden, dort meinen Bachelor gemacht und gleich den Master angehängt, weil ich sehr zufrieden war mit dem Unterricht.

Rückblickend aufs Masterstudium: Was hat Ihnen besonders gefallen?

Besonders hervorzuheben ist für mich das tolle Betreuungsverhältnis: Für jeden Dolmetschkurs haben wir zwei Lehrpersonen, pro Kurs 1–5 Teilnehmerinnen; das heisst, dass sehr intensiv gearbeitet werden kann. Man lernt sich extrem gut kennen und macht viel schneller Fortschritte als in einer grossen Vorlesung.

Was reizt Sie am Berufsbild Konferenzdolmetscherin?

Ich war schon immer eher breit interessiert. Das Schöne am Konferenzdolmetschen ist, dass man sich immer wieder in neue Materie einarbeiten muss/darf und so mit verschiedenen Berufs- und Lebenswelten in Kontakt kommt (und erst noch dafür entlöhnt wird). Ich sehe das als lebenslangen Lernprozess, denn es kommt immer wieder etwas Neues, auf das man sich einstellen muss – so wird der Berufsalltag hoffentlich nie eintönig!


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