Neues Tarifsystem für die stationäre Rehabilitation

Von Renato Mattli und Marion Schmidt

Wie sieht eine optimale Tarifstruktur in der stationären Rehabilitation aus? Mit dieser Frage hat sich in den letzten zehn Jahren ein interdisziplinäres Team der ZHAW unter der Leitung des WIG intensiv auseinandergesetzt.

Heute wird die stationäre Rehabilitation in der Schweiz vorwiegend mit einheitlichen Tagespauschalen entgolten. Die neu von der ZHAW entwickelte Tarifstruktur teilt hingegen die Patienten in unterschiedliche Kostengruppen ein. Dazu werden Patientenmerkmale benutzt, wie beispielsweise die Selbstständigkeit bei den Aktivitäten des täglichen Lebens und Komorbiditäten. Es resultiert so ein System mit abgestuften Tagespauschalen. Dieses soll Anreize schaffen, «schwere Fälle» besser zu behandeln und «leichte Fälle» kostengünstiger. Letzte Woche wurde in Bern die neuste Version präsentiert, welche auf den Daten des Jahres 2016 basiert. Diese Version wird von der SwissDRG AG als Einführungsversion für 2020 vorgeschlagen. Noch ist es aber nicht soweit. In einem nächsten Schritt muss die neuste Version durch die Vernehmlassung bei den SwissDRG AG Partnerorganisationen. Anschliessend wird der Verwaltungsrat der SwissDRG AG über das weitere Vorgehen entscheiden.

Mit der Entwicklung der neusten Version übergibt die ZHAW das gesamte Projekt an die SwissDRG AG. Gespannt werden wir mitverfolgen, welche politischen Interessen noch durchgesetzt werden, bevor ST Reha definitiv eingeführt wird.

Renato Mattli und Marion Schmidt sind Wissenschaftliche Mitarbeiter der Fachstelle Gesundheitsökonomische Forschung am WIG.


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