Die goldene Mitte – Mobilitätsinnovation BICAR der Öffentlichkeit vorgestellt

BICAR_start01Nach nur rund 15 Monaten wurde gestern das BICAR der Öffentlichkeit vorgestellt. Es ist Kernelement des gleichnamigen Mobilitätskonzepts, das von zahlreichen Instituten der ZHAW School of Engineering gemeinsam mit dem Studiengang Verkehrssysteme entwickelt und gefertigt wurde. Ziel war eine optimale Mischung  – die goldene Mitte -zwischen Auto und Velo zu finden. Die Präsentation am 20. Mai 2015 erzielte eine lautstarkes Echo sowohl in den Medien als auch bei den rund 100 geladenen Fachbesuchern.

BICAR_start02Mit dem BICAR werden wir künftig den Weg vom Bahnhof zum Büro zurücklegen, die etwas schwereren Einkaufstaschen nach Hause transportieren oder bei Regenwetter zum Arzttermin fahren. Das ist die Vision des interdisziplinären ZHAW-Forschungsteams, welches den BICAR-Prototyp entwickelt hat. Am 20. Mai hatten potenzielle Sponsoren und Wirtschaftspartner erstmals Gelegenheit, einen Blick auf den fertigen Prototyp zu werfen. Auffällig ist seine goldene Haube und die darin eingelassene bauchige  Windschutzscheibe, die sicherstellt, dass Lenkerinnen und Lenker auch bei Regen und Wind trocken von A nach B gelangen. Unter dem Chassis befinden sich drei Räder, die sich in Kurven zusammen mit dem ganzen Fahrzeug zur Seite neigen. Das und die erhöhte Sitzposition des Lenkers sorgen für mehr Sicherheit im Stadtverkehr.

BiCar_start-Broschüren-Shooting_MG_0762Intuitiv, ergonomisch, platzsparend
Besonders am BICAR sind nicht nur Optik und Technik, sondern auch Betriebsform: Das BICAR wird nicht daheim in der Garage stehen, sondern ist explizit als Sharing-Fahrzeug konzipiert. Das hat gute Gründe: Dem stetig steigenden Mobilitätsbedürfnis stehen Flächenverdichtung, geringere Rohstoffverfügbarkeit und politische Emissionsrestriktionen gegenüber. Gefragt sind deshalb innovative
Mobilitätsdienstleistungen, ohne dass die Nutzer dabei auf komfortable, individuelle Mobilität verzichten müssen. Die Lösung sind smarte Sharing-Angebote – und damit ein Mentalitätswechsel vom Besitzen zum Nutzen. Smart am BICAR ist unter anderem die intuitive Bedienung, die Ergonomie, die sich für Personen unterschiedlicher Grösse eignet, und das platzsparende Fahrzeugdesign: Auf einem herkömmlichen Parkplatz finden bis zu acht BICARs Platz, was für ein Sharingsfahrzeuganbieter klare Vorteile bietet.

BICAR_start03Städtischen Verhältnissen angepasst
Das BICAR ist als urbanes Fahrzeug konzipiert. Funktionsumfang, Komfort und Investitionskosten liegen zwischen einem herkömmlichen Auto und einem Velo. Das BICAR verbindet den geringen Flächen- und Kostenbedarf eines Velos mit dem Komfort eines elektrisch angetriebenen Autos – und erfüllt damit die typischen urbanen Verkehrsbedürfnisse: Es ist flächensparsam, leise, klimafreundlich und wetterunabhängig. Auch die Reichweite von 20 Kilometern, die Geschwindigkeit von rund 30 km/h und der leistungsstarke Elektroantrieb sind städtischen Verhältnissen angepasst. Das BICAR eignet sich daher insbesondere für die sogenannte „letzte Meile“ zwischen Pendlerbahnhof und Zieladresse.

Vom Prototyp zur Forschungsplattform
Hinter dem Namen BICAR steht jedoch nicht nur der Prototyp eines neuen Fahrzeugs. BICAR dient als offene Forschungsplattform, an der Interessierte neue Ideen und Konzepte für eine nachhaltigere urbane Mobilität entwickeln, testen und in der Praxis erproben. Das BICAR-Konzept wird kontiniuerlich weiterentwickelt. Ab soll 2017 eine Testflotte mit 20 Fahrzeugen in Betrieb gehen. Unternehmen aus den Bereichen Technologie, Mobilität und Stadtplanung sind dazu eingeladen, ihre Ideen zusätzlich einzubringen. Gemeinsam sollen alle Akteure  von den Erfahrungen im Testbetrieb profitieren. Die Testflotte soll inklusive der notwendigen Ladestationen und Infrastruktur für den Sharingbetrieb in einer Stadt oder auf einem privaten Firmengrossgelände betrieben werden. Rund eine Million Franken kostet der Aufbau des Testbetriebs, zudem Partner und Sponsoren eingeladen werden, sich daran zu beteiligen und damit einen Beitrag für die nachhaltige Mobilität zu leisten.

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