Diverse Hochschulangehörige auf dem Velo

Wenn ‘Bike to Work’ das ganze Jahr angesagt ist

Man muss nicht lange suchen, um an der ZHAW velobegeisterte Mitarbeitende und Studierende zu finden. Vier von ihnen stellen sich in kurzen Steckbriefen vor. Lassen Sie sich inspirieren.

Guido Keel leitet das Institut für Angewandte Medienwissenschaft und ist Professor für Media Literacy.

Wie oft pendelst du mit dem Velo an die ZHAW?
Guido Keel: Eigentlich täglich, wenn es nicht gerade sehr stark regnet. Im Durchschnitt wohl vier Mal pro Woche.

Von wo nach wo führt deine Strecke?
G.K.: Von Zürich nach Winterthur, genauer von Oerlikon zum Mäander an der Theaterstrasse in Winterthur.

Machst du das bei jedem Wetter?
G.K.: Wenn Schnee auf der Strasse liegt, fahre ich nicht. Und wenn es zu sehr regnet, manchmal auch nicht. Aber grundsätzlich schon.

Was motiviert dich zum Velopendeln?
G.K.: Es bietet mir die Möglichkeit, mir am Morgen in Ruhe Gedanken zum neuen Tag zu machen. Und am Abend gibt es mir die Möglichkeit, mir Dinge nochmals durch den Kopf gehen zu lassen und so auch gedanklich abzuschliessen.

Wie könnte die ZHAW das Pendeln mit dem Velo fördern?
G.K.: An meinem Arbeitsort kann ich duschen und mich umziehen. Ohne diese Möglichkeit könnte ich nicht täglich mit dem Velo so weit pendeln.


Nadina Müller leitet die Forschungsgruppe Lebensmittel-Technologie und ist Dozentin für Lebensmittelverfahrenstechnik sowie für Innovation in Food.

Wie oft pendelst du mit dem Velo an die ZHAW?
Nadina Müller: Ich pendle an jedem ‘vor Ort Arbeitstag’ mit dem Velo an die ZHAW. Im Winter fahre ich einen Weg mit dem Velo und einen mit dem Schiff, im Sommer normalerweise beide Wege mit dem Velo.

Von wo nach wo führt deine Strecke?
N.M.: Von Uerikon über Rapperswil und Pfäffikon nach Wädenswil… und wieder zurück. Könnte ich mittlerweile schon fast im Schlaf fahren…

Machst du das bei jedem Wetter?
N.M.: Ja, ich fahre bei Sonnenschein, Wind, Regen und sogar bei Schnee, nur bei vereisten Strassen ist Schluss.

Was motiviert dich zum Velopendeln?
N.M.: Einerseits ist es für mich ein idealer Weg, um Sport ohne grossen zeitlichen Mehraufwand in den Alltag zu integrieren, was für mich als Mutter zweier Teenager neben der Arbeit zentral ist. Andererseits würden sonst meine Kollegen vermutlich die Wände hochgehen, wenn ich als Bewegungsmensch in den tausenden von Sitzungen unruhig auf meinem Stuhl herumzappeln würde. Und zu guter Letzt bin ich einfach gern draussen und habe so jeden Tag die Möglichkeit, Zeit im Freien zu verbringen.

Wie könnte die ZHAW das Pendeln mit dem Velo fördern?
N.M.: An jedem Standort gute Duschmöglichkeiten offerieren und eine Möglichkeit, die Kleider innert nützlicher Frist trocken zu kriegen – oft sind meine Sportkleider abends noch fast genauso nass wie morgens, weil unsere Umkleidekabine sehr schlecht durchlüftet ist.


Bike to Work 2024 @ ZHAW
Im Mai und Juni nimmt die ZHAW an «Bike to Work» teil. Mitarbeitende und Studierende können mitmachen, indem sie in dieser Zeit den Weg zur ZHAW ganz oder teilweise mit dem Velo oder E-Bike zurückzulegen. Auch Teilstrecken in Kombination mit dem ÖV zählen. Wer an mindestens 50 Prozent der Arbeitstage im Velosattel sitzt, nimmt an der Verlosung attraktiver Preise teil. 
Anmeldeschluss ist der 30. April.
www.biketowork.ch

Rahel Drack studiert den Bachelor Gesundheitsförderung und Prävention am Department Gesundheit.

Wie oft pendelst du mit dem Velo an die ZHAW?
Rahel Drack: Im Sommerhalbjahr drei bis vier Mal pro Woche, im Winterhalbjahr eher zwei bis drei Mal pro Monat.

Von wo nach wo führt deine Strecke?
R.D.: Von meinem Wohnort in Nussbaumen AG zum Bahnhof Baden, was ca. 2 km entspricht. Wenn ich genügend Zeit habe, fahre ich am Limmatufer entlang und über die Altstadt Richtung Bahnhof.

Machst du das bei jedem Wetter?
R.D.: Nein, bei Schnee und Regen oder besonders tiefen Temperaturen begnüge ich mich mit dem Bus.

Was motiviert dich zum Velopendeln?
R.D.: Meine Hauptmotivation für das Velopendeln ist, mehr Bewegung an der frischen Luft in den Tag zu integrieren. Zudem bin ich mit dem Velo ein paar Minuten schneller als mit dem Bus (+ Fussweg zur Bushaltestelle).

Wie könnte die ZHAW das Pendeln mit dem Velo fördern?
R.D.: Da ich persönlich nicht bis zur ZHAW fahre, hat sie kaum einen Einfluss auf mein Velofahr-Verhalten. Die ZHAW beeinflusst höchstens über den Stundenplan ob sich die Velofahrt für mich lohnt, da ich aber froh um Onlinevorlesungen bin, wünsche ich mir diesbezüglich keine Veränderung.


Gregor Waller ist Co-Leiter der Fachgruppe Medienpsychologie und Dozent am Departement Angewandte Psychologie.

Wie oft pendelst du mit dem Velo an die ZHAW?
Gregor Waller: Zwei bis drei Mal pro Woche. Hin und zurück sind es 18 km. Das macht pro Jahr 2000 km.

Von wo nach wo führt deine Strecke?
G.W.: Am Morgen starte ich ‘oben’ im Neubühl in Wollishofen und radle über verschiedene Velowege ins Toni im Kreis 5. Mein Glück ist, dass die Strecke zur Arbeit fast nur bergab oder eben verläuft. So komme ich ‘windfrisch’ im Toni an. Die Herausforderung folgt dann am Abend, wenn es auch bergauf geht.

Machst du das bei jedem Wetter?
G.W.: Kälte macht mir nichts aus. Schnee und Eisflächen schon. Am Vorabend ist der Blick auf die Wetterapp zwingend. Wenn die Verhältnisse rutschig sind, steige ich auf den ÖV um.

Was motiviert dich zum Velopendeln?
G.W.: Ich sehe es als Privileg, dass mein Arbeitsort so gut per Velo erreichbar ist. Velofahren hat für mich etwas Meditatives für Körper und Geist. Die Bewegung an der frischen Luft entspannt mich und gibt mir ein grossartiges Gefühl. Zudem bin ich auf dem Velo fokussiert und nicht durch das Smartphone abgelenkt. Diese positiven Aspekte sind wohl der Kern meiner Motivation. Darüber hinaus spare ich auch noch Wegzeit: die Fahrt mit dem Velo dauert nur halb so lange, wie jene mit dem ÖV.

Wie könnte die ZHAW das Pendeln mit dem Velo fördern?
G.W.: Schwierige Frage. Ich denke, die Lust am Velofahren ist individuell ausgeprägt. Mir hat es schon als Kind Spass gemacht, aber ich verstehe, dass es nicht für jede:n so ist. Manche sehen eher die Nachteile wie das Unfallrisiko oder empfinden Velofahren als anstrengend. In diesem Fall hilft wohl auch ein Anreiz- und Fördersystem nur wenig. Zudem bin ich mir bewusst, dass für viele der Arbeitsort nicht optimal per Velo erreichbar ist. Wer allerdings einen velofreundlichen Weg hat: Frühling ist der optimale Zeitpunkt, um in das Abendteuer Velopendeln einzusteigen.


Interviews: Matthias Kleefoot


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