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Die Antwort auf das Leben, das Universum und der ganze Rest im Sustainability Science Dialog?

Am 11. Juni fand der Sustainability Science Dialog (SSD) statt. In diesem Jahr stand erstmals die Lehre im Mittelpunkt.

Der SSD drehte sich in den vergangenen zwei Jahren um die Förderung der Nachhaltigkeit in der Forschung, basierend auf den prioritären Themen für nachhaltige Entwicklung des Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT). In diesem Jahr jedoch, stand erstmals die Lehre im Mittelpunkt. Die zentrale Frage lautete: Wie kann Nachhaltigkeit in den Studiengängen und Modulen der ZHAW am besten verankert werden? Im Fokus des vierten SSDs stand die Vernetzung von Lehrenden und Studiengangleitenden. Es wurden Best Practices in den Bereichen Interdisziplinarität, Open Educational Resources (OER) und der Integration von Nachhaltigkeit in Studiengängen und Modulen vorgestellt.

Wurde die Antwort auf das Leben, das Universum und der ganze Rest gefunden? Wahrscheinlich noch nicht. Aber was bis jetzt einmalig an allen Events von ZHAW sustainable war: 42 Personen haben sich angemeldet und alle 42 Personen sind erschienen. Was würde Deep Thought dazu sagen?

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Der Sustainability Science Dialog (SSD) im Zurich Knowledge Center for Sustainable Development (ZKSD). In diesem Jahr stand erstmals die Lehre im Mittelpunkt.

Nach einem kurzen Kennelernen haben verschiedene Lehrtätige und Studiengangsleitenden der ZHAW mit ihren Keynotes inspiriert.

Petra BarthelmessIntegration von Nachhaltigkeit in den Master International Business

Im Masterstudiengang International Business hat eine signifikante Neuausrichtung stattgefunden, indem ethische, soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit nicht mehr isoliert in separaten Modulen behandelt werden, sondern integraler Bestandteil von verschiedenen Modulen zu Strategie, Finanzen und Marktanalysen sind. Diese Integration ermöglicht den Studierenden einen praxisnahen Einblick in die Umsetzung unternehmerischer Verantwortung. Besonderes Augenmerk liegt auf der thematischen Verknüpfung, der Identifikation und dem Ausgleich von Ziel- und Interessenskonflikten im Unternehmenskontext.

Claudia Veith – Agrifood Climate Negotiation Simulation (AFCNS): Bereit für internationale Klimaverhandlungen

Im internationalen Virtual Course mit Partnern in Brasilien, Indien und Kenia bilden Projektleiterin Claudia Veith und ihr Team die Studierenden zu globalen Change Makern aus, die mit ihren Kompetenzen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Mit Unterstützung des SIP wird der Kurs mit dem Aspekt «Climate Negotiations» erweitert. Ziel ist, dass die Studierenden ein Verständnis für die unterschiedlichen Verhandlungspositionen der teilnehmenden Länder entwickeln und die Herausforderungen aber auch Möglichkeiten internationaler Klimaverhandlungen erfahren. Pro Jahr erweitern so mindestens 50 Studierende und zehn Coaches ihr Fachwissen und bauen durch diese internationale Praxiserfahrung gefragte Methoden- und Sozialkompetenzen auf.

Anke Domschky – EcoUrbanism

Für lebenswerte und nachhaltige Städte braucht es Fachpersonen mit Empathie für alle Projektbeteiligten. Interdisziplinäre Kollaboration für eine nachhaltige Stadtentwicklung – das ist das Herzstück des gemeinsamen Moduls EcoUrbanism der beiden Departemente Architektur, Gestaltung & Bauingenieurwesen und Life Sciences und Facility Management. Bei der Suche nach Synergien von Stadt und Natur stossen Planende immer wieder an Grenzen – beispielsweise disziplinär, sprachlich oder kulturell. Ziel des Moduls ist daher das Erlernen integraler Planung sowie die Förderung systemischen und kritischen Denkens bei den Studierenden. Gemeinsame Exkursionen, der Austausch in gemischten Gruppen und fächerübergreifende Diskussionen sollen nachhaltig Dialog und interdisziplinären Austausch stärken.

Nils Ratnaweera – Students4OER II: Teilen und Mitgestalten als Teil des Lehrplans

In diesem Kooperationsprojekt zwischen dem Team von Nils Ratnaweera der Forschungsgruppe Geoinformatik und dem OER-Team der Hochschulbibliothek werden gemeinsam mit Studierenden bestehende Skripte und Lehrmaterialien auf GitHub weiterentwickelt und als OER Open Educational Resources veröffentlicht. Auch eigene Projektarbeiten der Studierenden zu ökologischen Nachhaltigkeitsthemen sollen mit Open Source Tools entwickelt und unter offenen Lizenzen als OER bereitgestellt werden. Studierende werden zu Co-Entwickler:innen im Seminar, sie werden im Umgang mit Open Education und Open Source geschult und haben wesentlichen Anteil an der Gestaltung von Materialien für den Unterricht. Schon während des Studiums partizipieren sie so am offenen Wissens-Austausch zu Nachhaltigkeitsthemen. Um das Projekt skalierbar zu machen und den Austausch unter Dozierenden anzuregen, werden zudem Schulungen zum effektiven Einsatz von Open Source Tools in der Lehre durchgeführt.

Präsentation Students4OER (Links zu den offenen Lehrmaterialien in der Präsentation)

Jens Baier – Kreislaufwirtschaft in studentischen Arbeiten

In seinem Lehrprojekt hat Jens Baier den Studierenden der School of Engineering ökologische Nachhaltigkeit und insbesondere das Thema Kreislaufwirtschaft nähergebracht. In jeder studentischen Arbeit, die am Zentrum für Produkt- und Prozessentwicklung betreut wird, soll sich auch mit dem Thema Circular Economy auseinandergesetzt werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig, die Auswirkungen aber oft unklar. Wird ein anderes Material benötigt? Werden Eco-Design-Prinzipien berücksichtigt? Braucht es ein alternatives Businessmodell und wie kann man eigentlich die Auswirkungen bewerten? Das Projekt diente zur Erarbeitung eines Plattform, um die Auseinandersetzung mit dem Thema Kreislaufwirtschaft in studentischen Arbeiten zu erleichtern.

Christian Vögtlin  – Master in Circular Economy Management

Der Master of Science (MSc) in Circular Economy Management ist ein interdisziplinäres Projekt, das darauf abzielt, zukünftige Führungskräfte im Bereich Nachhaltigkeit auszubilden. Entwickelt von drei Departementen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) – Life Sciences and Facility Management, Engineering sowie Management and Law – bietet das Programm eine breite Expertise aus verschiedenen Disziplinen. Es kombiniert technisches, ökologisches, soziales und wirtschaftliches Wissen, das für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft erforderlich ist. Diese einzigartige Ausbildung vereint diese vielseitigen Perspektiven in einem Masterprogramm.

Wie geht es weiter?

Nach den Keynote Präsentationen vertieften die Teilnehmenden in Dialogrunden die vorgestellten Projekte. In mehreren Runden hatten sie die Möglichkeit, sich mit den Keynotes auszutauschen. In weiteren Formaten hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit Ideen zu entwickeln und diese mit anderen Teilnehmenden weiterzuspinnen.

ZHAW sustainable unterstützt die Umsetzung von solchen Ideen mit dem Sustainable Impact Program. Hier können Lehrende der ZHAW bis zu CHF 15’000 für nachhaltige Lehrprojekte erhalten. Zusätzlich unterstützt sie Pilotprojekte, bei denen ganze Studiengänge oder Departemente Nachhaltigkeit in den Studiengängen verankern wollen (Beispiel oben: Integration von Nachhaltigkeit in den Studiengang International Business) .

Der Sustainability Science Dialog wird zukünftig zweimal jährlich stattfinden – einmal mit einem Fokus auf die Lehre und einmal auf die Forschung. Insbesondere in der Forschung soll der Austausch auf spezifischere Themen ausgerichtet werden, um tiefere Einblicke und Lösungsansätze zu entwickeln. Die Vernetzung bleibt weiterhin ein zentrales Thema, um die Interdisziplinarität zwischen den Departementen der ZHAW zu fördern.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Förderung der Nachhaltigkeit in Lehre und Forschung ist unerlässlich, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Der SSD bietet dafür eine wertvolle Plattform, auf der Wissen geteilt, neue Ideen entwickelt und gemeinsam an Lösungen gearbeitet werden kann. Auch wenn die ultimative Antwort auf das Leben, das Universum und der ganze Rest noch nicht gefunden wurde, ist der Dialog ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.

Autor: Nico Frommherz; Video: Matthias Kleefoot; Bilder: Francesco Bortoluzzi


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