Kastanienland Schweiz – Wo sind die Bäume hin?

Heute werden in der Schweiz jährlich rund 100 Tonnen Kastanien geerntet. Weitere 2’500 Tonnen werden aus der ganzen Welt importiert (Balzarini, 2018). Der Bedarf nach Kastanien ist vorhanden, jedoch fehlt das inländische Angebot. Dies, obwohl seit mehreren Jahrzehnten alte Kastanienselve insbesondere im südlichen Alpenraum renaturiert werden. Wieso kam es also überhaupt dazu, dass die für die Biodiversität bedeutenden hochstämmigen Bäume aus dem Schweizer Landschaftsbild verschwanden?

Das Soja des Nordens – Das Potenzial der Lupine als regionaler Milchersatz

Bereits vor 2000 Jahren im Mittelmeerraum als wertvolle Eiweisslieferantin wertgeschätzt, dann aber für lange Zeit in Vergessenheit geraten, gewinnt die Lupine wieder an Bedeutung. Sei es als Lupinenmehl für die glutenfreie Backstube, als Lupinenschrott im Müsli oder als koffeinfreies, malzkaffeeähnliches Instant-Getränk. Auch der Trend hin zu pflanzlichen Ersatzprodukten trägt zum “Aufblühen” der Lupinen bei. Doch wo liegt das Potenzial der Lupine als Milchersatz?

Die Zukunft regionaler Kleinproduzenten

In der Schweiz stehen kleine Landwirtschaftsbetriebe unter Preis- und Effizienzdruck und zwischen 2000 und 2018 sind rund 50’000 Stellen im Agrarsektor verloren gegangen. Gleichzeitig sind diese kleinen und oft regional agierenden Landwirtschaftsbetriebe durch ihren Strukturreichtum wichtig fürs Ökosystem und werden von Konsument*innen geschätzt. Doch weshalb nimmt die Anzahl der Betriebe ab, wenn sie doch von so hoher Bedeutung sind?

Fressen die Ziegen den Wald auf?

Eine Ziege ist etwas Praktisches. Während Rinder und Schafe frisches Gras bevorzugen, fressen Ziegen ohne Probleme auch gerbstoffhaltige Blätter oder herabgefallenes Laub im Herbst. Diese Eigenschaften eröffneten in der Vergangenheit Tür und Tor für eine gängige viehhalterische Praxis: Die Waldweide. Heute auch fachlich «silvopastorale Systeme» genannt, waren Waldweiden lange Zeit der Weisheit letzter Schluss, wenn man sich als ärmlicher Bauer mit ein paar Ziegen am Rande eines geräumigen Waldes wiederfand. Warum also nicht die Tiere zwischen die Bäume treiben, wo sie sich an saftigem Gras, krautigen Pflanzen und nährstoffreichen Baumknospen den Bauch vollschlagen konnten?

Wie anno 1820 – ist eine Lenkungsabgabe auf Fleisch sozialverträglich?

Um die Umweltauswirkungen einer ressourcenintensiven Konsumation zu vermindern, setzt die Umweltpolitik verschiedene Instrumente ein. Meist steigen dadurch die Preise von problematischen Gütern wie fossile Brennstoffe, Pflanzenschutzmittel oder Fleisch. Doch ist diese Erhöhung der Preise über die Einkommensschichten der Konsumenten hinweg gesehen auch gerecht und angemessen – sprich sozialverträglich? Anhand der Idee einer Lenkungsabgabe auf Fleisch möchte ich in diesem Beitrag aufzeigen, wie diese die einkommenstieferen Haushalte sogar unterstützen kann.