Kann regenerative Landwirtschaft ertragreicher sein als konventionelle Landwirtschaft?

Um bis 2050 eine Bevölkerung von fast 10 Milliarden Menschen nachhaltig ernähren zu können, muss das Ernährungssystem revolutioniert werden1. Ein möglicher Ansatz ist die regenerative Landwirtschaft, welche eine ganzheitliche, naturnahe und ökologisch nachhaltige Lebensmittelproduktion zum Ziel hat. Doch kann mit diesem Ansatz gleich viel oder sogar mehr produziert werden als mit konventioneller Landwirtschaft und so eine zunehmende Bevölkerung ernährt werden?

«Beim Humusaufbau ergibt eins plus eins nicht immer zwei»

Weshalb ist es wichtig, dass der Gehalt von organischer Bodensubstanz – des sogenannten Humus – in Landwirtschaftsböden stabilisiert und erhöht wird? Und weshalb ist dies nicht immer so einfach? In Interviews wurden Stimmen von zehn tätigen Landwirtinnen und Landwirten zu ihrer Motivation und den durch sie wahrgenommenen Schwierigkeiten in Bezug auf Humusaufbau aufgenommen. Basierend auf den Auswertungen der Interviews wurden Stossrichtungen identifiziert, wie humusaufbauende Massnahmen in der Schweizer Landwirtschaft vermehrt zur Anwendung gebracht werden können.

Die Rolle alpiner Landwirtschaft – und was wir aus den Anden darüber lernen können

Die Landwirtschaft in den Höhenlandschaften der Erde ist der historische Ursprung heutzutage wichtiger Nahrungsmittel, wie Kartoffel und Quinoa (Jancurová et al., 2009). Produkte aus der Berg-Landwirtschaft zeichnen sich durch eine vornehmlich extensive Bewirtschaftung aus und sind daher besonders nachhaltig. Beispielsweise werden landwirtschaftliche Flächen in Valposchiavo (siehe Bild) über 90 % biologisch bewirtschaftet. Die Landwirtschaft in den Höhenregionen, wie den Alpen oder den Anden, nimmt daher eine besondere Rolle beim Thema Ernährungssicherheit ein.