
Am diesjährigen Swiss Green Economy Symposium wurden drei ZHAW-Studierende für ihre hervorragende Abschlussarbeiten im Rahmen des ZHAW SDG Thesis Award ausgezeichnet. Das diesjährige Symposium stand ganz unter dem Motto ‘Leinen los für Nachhaltigkeit’. Unter allen anwesenden Wirtschaftsvertreter:innen herrschte der Konsens, dass wichtige Entwicklungen an Fahrt aufgenommen haben und nun zusammen daran gearbeitet werden muss, nachhaltige Kreisläufe noch besser und effizienter schliessen zu können.
Über das Swiss Green Economy Symposium und den SDG Award Das Swiss Green Economy Symposium (SGES) ist einer der grössten jährlichen Anlässe für Green Economy in der Schweiz. Am SGES kommen jeden September über 1000 Teilnehmende aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft in Winterthur zusammen. In diesem Rahmen wird auch der mit insgesamt CHF 4500.- dotierte SDG Thesis Award vergeben. Er ist Teil des Sustainable Impact Programs der ZHAW. Bewerben können sich studentische Abschlussarbeiten, die ökologische, soziale oder ökonomische Nachhaltigkeit thematisieren. |
Neben den rund 250 Speaker, die im Rahmen ihrer Keynotes über Herausforderungen und Lösungsansätze sprachen, bewiesen gleich mehrere ZHAW-Studierende, wie wissenschaftliche Exzellenz, gesellschaftliche Verantwortung und praktische Umsetzbarkeit in der Nachhaltigkeit zusammenfinden können.
Optimierung des Kompostierprozesses von Rückständen aus der Palmölproduktion
Der erste Platz geht an Marion Seger, Departement Life Sciences und Facility Management , Umweltingenieurwesen/IUNR
Die Palmölproduktion ist mit massiven ökologischen Herausforderungen verbunden. Millionen Tonnen organischer Rückstände belasten Umwelt und Klima. Marion Seger zeigt in ihrer Bachelorarbeit eindrücklich, wie durch gezielte Kompostierung dieser Reststoffe gleich mehrere Probleme gelöst werden können: Treibhausgasemissionen sinken, die Bodenfruchtbarkeit steigt, und lokale Wertschöpfungsketten werden gestärkt. Ihre Arbeit überzeugt nicht nur durch wissenschaftliche Präzision, sondern auch durch direkte praktische Anwendung in der Elfenbeinküste.
Damit leistet sie einen herausragenden Beitrag, die Kreisläufe zu schliessen– ökologisch, ökonomisch und sozial zu denken.
Evidenzbasierte Praxis im risikoorientierten Sanktionenvollzug
Die zweitplatzierte Theresa Wagner, Departement Soziale Arbeit, Master Soziale Arbeit beschäftigt sich in ihrer Masterarbeit mit der Frage, wie evidenzbasierte Praxis im Strafvollzug etabliert werden kann. Mit grosser wissenschaftlicher Sorgfalt untersucht sie, welche Faktoren dazu beitragen, dass Forschungsergebnisse in diesem hochsensiblen Bereich tatsächlich umgesetzt werden. Ihr Ansatz ist interdisziplinär, praxisnah und zutiefst menschlich. Sie zeigt, dass gerechte Institutionen und eine gelingende Resozialisierung nicht nur auf Gesetzen beruhen, sondern auch auf Werten, Führung und Forschung. Diese Arbeit ist ein wertvoller Beitrag zur Stärkung von Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen.

Inner Development Goals (IDGs) in Unternehmen
Der dritte Platz wurde an Jennifer Baldissera, Departement Life Sciences an Facility Management, Umweltingenieurwesen/IUNR vergeben.
Ihre Bachelorarbeit widmet sich einem Thema, das an Aktualität kaum zu übertreffen ist: den Inner Development Goals (IDGs) im Unternehmenskontext. Sie zeigt auf, wie innere Kompetenzen – etwa Systemdenken, Selbstreflexion oder wertebasierte Führung – entscheidend sind, um die globalen Nachhaltigkeitsziele umzusetzen. Durch fundierte Experten-Interviews entwickelte sie praxisnahe Strategien, die Unternehmen konkrete Orientierung geben. Besonders beeindruckend ist die Verbindung von theoretischer Tiefe und praktischer Anwendbarkeit – unterstrichen durch eine klare visuelle Aufbereitung. Diese visionäre Arbeit, weist den Weg für neue Formen nachhaltiger Unternehmensführung auf.
Sonderpreise für weitere Abschlussarbeiten
Neben den drei Podestplätzen wurden dieses Jahr ausserdem fünf Ehrenpreise für weitere vielversprechende Arbeiten vergeben:
Tobias Benz vom Departement Life Sciences und Facility Management hat das Potenzial von Castanea sativa als Stadtbaum der Alpennordseite am Beispiel der Stadt Zürich untersucht. In seiner Bachelorarbeit hebt er hervor, dass Tradition bewahrt werden soll und die Bäume eine wesentliche Rolle für die Lebensqualität in urbanen Räumen schaffen: Sie kühlen im Sommer das Klima, speichern Kohlenstoff, schaffen Lebensräume und bereichern das Stadtbild.
Gian-Luca Bühlmann und Max Eidtmann von der School of Engineering haben im Rahmen ihrer Bachelorarbeit untersucht, wie zeitabhängige Netztarife die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen (PV) in der Schweiz beeinflussen. Dies geschah im Hinblick auf die geplante Umstellung der Einspeisevergütung auf marktbasierten Referenzpreis im Jahr 2026.
Anja Fischer von der School of Management and Law hat ihre Masterarbeit der gesundheitlichen Vorausplanung in Alters- und Pflegeheimen (Interprofessionelle Zusammenarbeit mit Haus- und HeimärztInnen) gewidmet. Dabei unterstreicht sie deren Schlüsselrolle im Bezug auf eine tiefere Arbeitsbelastung und mehr Menschlichkeit. Zudem hebt sie die Systemrelevanz der Selbstbestimmung hervor und verweist auf die zentrale Rolle der Zusammenarbeit zwischen dem Pflegepersonal und den Ärzt:innen.
In seiner Bachelorarbeit beschäftigt sich Noirin Graham vom Departement Life Sciences und Facility Management mit Autonomous Robot for Plant Management and Energy Efficiency on Photovoltaic Green Rooftops. Das Hauptziel war, einen intelligenten Roboter zu konzipieren, der das Pflanzenwachstum überwacht und dabei nur minimal in das Ökosystem eingreift.
Im Rahmen ihrer Masterarbeit untersuchte Rosette Ueberall von der School of Management and Law wie Klimadienste erfolgreich in Programme der internationalen Entwicklungszusammenarbeit integriert werden können. Daraus entstand die Integration von Klimadiensten in die internationale Entwicklungszusammenarbeit. Im Fokus steht dabei die technische Verfügbarkeit von Klimadaten und deren strategische Einbettung in institutionellen Strukturen, Governance-Mechanismen und operative Entscheidungsprozesse.
ZHAW sustainable gratuliert allen Prämierten und ist stolz auf die innovativen Lösungen der Studierenden, die in der Praxis Anwendung finden.