Welche Skills braucht die digitalisierte Berufswelt von morgen?

Beitrag von Alessandro Maranta

Prof. Dr. Thomas Merz (PHTG), Prof. Dr. Elsbeth Stern (ETHZ), Prof. Dr. Philipp Gonon (UZH). Foto: Standortförderung Zimmerberg-Sihltal

Am 20. März fand am Gottlieb Duttweiler Institute die 8. Bildungskonferenz „Welche Skills braucht die digitalisierte Berufswelt von morgen? Vermittelt unsere Schule das richtige Fundament?“ statt. Die Referate und Plenumsdiskussionen befassten sich mit der Frage, ob und wie die Primar- und Sekundarschulen ihre Schülerinnen und Schüler befähigen, die Anforderungen einer digitalisierten Arbeits- und Lebenswelt zu erfüllen (siehe Präsentationen und Tonmitschnitte). Organisiert wurde die Konferenz von der Standortförderung Zimmerberg-Sihltal, die auch von der ZHAW mitgetragen wird.

Die Bildungspolitik hat mit dem Lehrplan 21 für die obligatorische Schulzeit ein neues Fach „Medien und Informatik“ eingeführt und nimmt entsprechende Anpassungen für die gymnasiale Maturität und die Berufsmaturität vor. Die zukünftigen Studierenden der ZHAW werden diese neuen Ausbildungen durchlaufen haben. Wie gehen also die Primar- und Sekundarschulen mit der digitalen Transformation um und welche digitalen Kompetenzen werden die Studierenden von morgen mitbringen? An der Bildungskonferenz wurde mehrfach betont, dass die digitale Transformation alles erfasse. Doch neben solchen pauschalen Aussagen offenbarten die Referate und Diskussionen hilfreiche Koordinaten, um die erforderlichen digitalen Skills zu verorten. Es wurde deutlich, dass sich Technologieskepsis und Technologieeuphorie gleichermassen um das moderne Menschenbild drehen: Im Kern geht es beiden Positionen darum, dass die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, die Möglichkeiten digitaler Technologien verantwortungsvoll zu nutzen und zu gestalten. Damit wurde entlang einer breiten Kompetenzorientierung eine zweite Achse deutlich. Digital Skills umfassen Wissen und Werthaltungen: Die Skills erfordern neben Fach- und Methodenwissen gesellschaftliches Orientierungswissen und verlangen beim Know-How neben technischem Verfügungswissen vor allem Sozial- und Selbstkompetenzen. Insgesamt verdeutlichte die Veranstaltung, dass die gesellschaftliche Verarbeitung neuer Technologien notwendigerweise zu Diskussionen über Menschenbilder und zu Gesellschaftskonzepten führt. Allerdings sollte die Diskussion nicht an diesem Punkt stehen bleiben. Es wird Aufgabe der Bildungseinrichtungen auf allen Stufen sein, die Veränderungen sowie die damit verbundenen Chancen und Risiken der verschiedenen digitalen Transformationen zu analysieren und daraus abzuleiten, welche Kompetenzen in der Ausbildung mehr Gewicht erhalten sollen.

Die zukünftigen Studierenden der ZHAW besuchen heute Primar- und Sekundarschulen. Deshalb ist es für die Hochschulen unabdingbar zu wissen, wie die Primar- und Sekundarschulen mit der digitalen Transformation umgehen und welche digitalen Kompetenzen die Studierenden von morgen mitbringen werden.

Die Fortsetzung dieses Tagungsrückblicks finden Sie hier.

Beitrag von Alessandro Maranta


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