Rockstar der künstlichen Intelligenz eröffnet WINsights Symposium

Ein Mix aus hochaktuellen Themen rund um die Digitalisierung hat am WINsights Symposium 2020 für Hochspannung gesorgt. Eröffnet wurde das Symposium von Prof. Dr. Jürgen Schmidhuber, Experte für Künstliche Intelligenz (KI). Schmidhubers Ziel: Eine sich selbst verbessernde KI bauen, die klüger ist als er selbst, um dann in Rente zu gehen. Doch wann wird dieser Zeitpunkt eintreten? Wann wird die KI den Menschen überholen? Diese und weitere Fragen zu KI, Usable Privacy, Robotic Process Automation sowie Digital Business Leaders und Diversity wurden rege diskutiert. Das diesjährige Symposium fand am 24. September 2020 mit rund 100 Personen online statt.

Prof. Dr. Jürgen Schmidhuber hat das diesjährige WINsights Symposium eröffnet. Schmidhuber, wissenschaftlicher Direktor des Schweizer Forschungsinstitut für KI IDSIA, hat mit seiner Forschung die moderne Künstliche Intelligenz massgeblich geprägt und gilt als absolute Koryphäe auf diesem Gebiet. Er will eine sich selbst verbessernde KI bauen, die klüger ist als er selbst, um dann in Rente zu gehen. Schmidhuber ist überzeugt, dass uns der Durchbruch der KI noch bevorsteht. Ob der Durchbruch 10, 20 oder 100 Jahre dauern wird, lässt er offen. Ein grosses Potenzial für den Einsatz von KI sieht er in der Produktion bei der Automatisierung industrieller Prozesse. Es gehe darum, selbstlernende Systeme zu entwickeln. Diese Systeme sollen schnell und mit möglichst wenig Aufwand lernen, wie die wirkliche Welt funktioniert. Ziel dabei ist, neuartige Probleme zu lösen. Schliesslich dankte Schmidhuber dem Publikum, welches spannende Fragen gestellt hat zur Berechenbarkeit von Intelligenz, über die notwendige Rechenkraft für KI, über die Auswirkungen von Quantencomputer und dem Wesen von Bewusstsein.

Data Science – Ein rezeptpflichtiges Medikament

Den Veränderungsprozess einer Unternehmung am Leben zu erhalten, ist seit jeher eine Herkulesaufgabe. Erfahrungen aus der Wirtschaft zeigen, dass die erfolgreichen Unternehmen im Einsatz von Data Science nicht diejenigen sind, welche eine Exzellenz nach innen demonstrieren. Viel wichtiger sind Geschäftsmodelle, welche beim Endkonsumenten ein Erlebnis stiften. Viele Start-Ups sind darin erfolgreich, weil sie sich im Gegensatz zu grossen Organisationen nicht mit einer internen X-Komplexität auseinandersetzen müssen. Denn grosse Player sind nur dann erfolgreich, wenn sie sich in einen Start-Up Modus versetzen können. Die Praxis zeigt aber, dass auch eine fehlende oder falsche Unternehmenskultur verhindert, ins Unkonventionelle ausbrechen zu können. Beat Steiger, Innovation Manager und Strategic Advisory bei Blueocean Impact, hat in seinem Referat mit der Metapher eines «Digital Sherpas» aufgezeigt, dass es für exzeptionelle Ziele auch exzeptionelle Ansätze in der Umsetzung braucht. Man sollte nur Ansätze ausprobieren, welche als ein bewährtes Rezept gelten. Data Science ist so ein rezeptpflichtiges Medikament. Unternehmen sollten sich deshalb nicht auf eigenes Halbwissen verlassen, sondern neue Perspektiven einnehmen, das Neue erlernen oder sich mit guten Partnerschaften helfen lassen. Besuchen Sie den CAS Data Competence for Business, wenn Sie sich im Bereich Data Science für Unternehmen weiterbilden möchten.

Online Tracking – Rechtliche und ethische Anforderungen werden nicht immer erfüllt

Online-Tracking ist – auch in der Schweiz – ein weit verbreitetes Phänomen. Dies haben Dr. Nico Ebert und Kai Seidl-Nussbaumer in ihren Referaten deutlich aufgezeigt. Tracking erfolgt z.B. auf Webseiten, in Apps, Newslettern und in Betriebssystemen. Auf Webseiten als «Cookies» bezeichnet wird Tracking einerseits für die Gewährleistung der Funktionalität der Seiten, aber auch für die Personalisierung, Werbung und Social-Media genutzt. Oftmals sind Drittparteien wie Google oder Facebook involviert. In manchen Fällen ist eine Einwilligung seitens des Nutzers erforderlich, nicht immer erfüllt diese auf Webseiten in der Praxis jedoch rechtliche und ethische Anforderungen. Für die rechtskonforme Umsetzung des Online-Trackings müssen verschiedene Rechtsgrundlagen und Entscheide berücksichtigt werden. Wichtig ist, gemäss Dr. Nico Ebert, insbesondere zu beachten, wie stark die Regulierungsdichte im betroffenen Umfeld ist. Wenn Sie mehr zum Schutz personenbezogener Daten Wissen möchten, empfehlen wir den Weiterbildungskurs Privacy by Design.

Präsentation Usable Privacy

Robotic Process Automation – Einsatzgebiete und Vorteile auf einen Blick

Björn Scheppler hat in seiner Einführung ins Thema Robotic Process Automation (RPA) erklärt, was unter dem Begriff Robotic Process Automation zu verstehen ist und was typische Einsatzgebiete und Vorteile sind. Der Vorteil von Personaleinsparungen steht dabei im Hintergrund. Vielbedeutender seien die Qualitätssteigerungen und die Entlastung der Mitarbeitenden, welche durch den Einsatz von «roboterhaften» Tätigkeiten entstehen. Dies ist auch von Christina Koch bestätigt worden. Christina Koch ist Program Manager bei der Lufthansa Global Business Services. Basierend auf ihren Erfahrungen bei der Lufthansa zeigte sie unter anderem auf, dass das Implementieren erster Bots «so einfach ist, wie ein Haus zu bauen». Die Entwicklung einer professionellen RPA-Organisation sei hingegen so anspruchsvoll wie die Entwicklung einer Stadt. Das Thema PRA ist übrigens Bestandteil des CAS Prozessdigitalisierung.

Präsentation RPA

Digitale Transformation und Diversität im Lockdown

Der Track «Digital Business Leaders & Diversity» bot äusserst interaktiv inspirierende Einblicke. Dem Moderatorenteam des Instituts für Wirtschaftsinformatik, Chris Russ und Katja Kurz, gelang es den vier Gästen wertvolle Antworten zum Thema «Post Corona und Digitale Transformation» zu entlocken. Der Austausch hat sich besonders spannend gestaltet, weil die Gäste in sehr unterschiedlichen Branchen tätig sind – von der Versicherungsbranche über das Gesundheitswesen bis hin zur IT und weiteren Dienstleistungen für die Land- und Lebensmittelwirtschaft. Die Schlüsselerkenntnis: In besonderen Zeiten wie der Corona-Krise bedarf es einer achtsamen Priorisierung innerhalb der digitalen Transformation! Was ist spontan und dringlich und was bleibt wichtig, war bereits geplant und bleibt längerfristig bedeutsam?

Auf die Frage nach den Prioritäten zu Diversity in Tech erwähnten die Panelgäste ausschliesslich Positives und Innovatives. Gerade diverse Teams waren laut den Erfahrungen der Panelteilnehmer im Lockdown und nun im Weiteren offener für Veränderungen, flexibler im Umgang mit spontanen Neuerungen, motivierter und rascher im Adaptieren und Lösungen finden.

Präsentation Digital Business Leaders & Diversity

Wollen Sie am nächsten WINsights Symposium vom 11. März 2021 teilnehmen und somit die Gelegenheit nutzen, sich über aktuelle Themen rund um die Digitalisierung auszutauschen? Dann tragen Sie sich den Termin gleich in Ihren Kalender ein.

Ein Beitrag von Sandra Burdet.


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