Gloco-Website – eine erfolgreiche Integrationsseminararbeit

Im Modul «Integrationsseminar» des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsinformatik erstellten drei Studierende einen Prototyp einer Webapplikation. Diese wird das Herzstück des Startups Gloco, das sich auf die Vermittlung von ortskundigen Tourenguides konzentriert. Die Gruppenarbeit ist ein erfreuliches Beispiel, wie Studierende Unternehmen helfen, Probleme zu lösen.

Von links nach rechts: Alex Frymann (Gründer Gloco); Jonas Hauser, Remo Semm und Fabian Kuhn (Studierende); Björn Scheppler (Betreuer Gruppenarbeit)

Alex Frymann ist Gründer des Zürcher Startups Gloco: Seine Tätigkeit als Tourenguide und seine gute Vernetzung in der Mountainbike-Szene brachten ihn auf die Idee, eine Online-Plattform anzubieten, um weltweit ortskundige Tourenguides sowohl mit interessierten Touristinnen und Touristen als auch mit Einheimischen zu vernetzen. Dabei verdient Gloco bei jeder gebuchten Tour an einer Vermittlungsgebühr.

Den entsprechenden Business Case hatte er im Rahmen seiner Bachelorarbeit als Betriebsökonom an der ZHAW ausgearbeitet. Als Betriebsökonom ist er prädestiniert für den Aufbau einer Unternehmung, nicht jedoch für den Aufbau einer Webapplikation. Daher kam er auf die Idee, dass Studierende der Wirtschaftsinformatik einen ersten Prototyp erstellen könnten.

Björn Scheppler vom Institut für Wirtschaftsinformatik schrieb das Thema im Rahmen des Integrationsseminars als Gruppenarbeit aus. Ein Dreier-Team bewarb sich darauf und leistete in nicht einmal 14 Wochen Gewaltiges:

Jonas Hauser war primär zuständig dafür, die Anforderungen an eine solche Plattform durch zwölf Interviews mit potenziellen Kunden zu vertiefen und am Ende den Prototypen zu validieren. Ein Ergebnis seiner Arbeit sind User Personas, wie die unten auszugsartig abgebildete. Jonas fasst seine Erfahrungen bei dieser Gruppenarbeit wie folgt zusammen: «Die explorativen Interviews haben uns ermöglicht, ein klares Bild der verschiedenen Kundengruppen zu entwerfen und die Plattform anhand von deren Bedürfnissen zu entwickeln. Die Validierung des Prototyps durch weitere Interviews ergab wertvolle Inputs zur Weiterentwicklung und Optimierung der Website. Vom Integrationsmodul bleiben mir die grossartige Zusammenarbeit innerhalb des Teams und die kurzen Kommunikationswege zwischen uns und dem Auftraggeber in Erinnerung. Auch bot sich die Möglichkeit, Alex bei der Verwirklichung seiner Idee zur Seite zu stehen, eine ausgezeichnete Gelegenheit, um im Studium gelernte Inhalte praktisch anzuwenden».

User Persona «Daniel der Entdecker» (Auszug)

Remo Semm entwickelte basierend auf den User Personas und den konkreten Anforderungen der befragten Personen die Benutzerführung und das Design der Webapplikation. Nach mehreren Iterationen erstellte er ein finales Design als Vorgabe für die Entwicklung, das auszugsweise unten abgebildet ist. Remo hat die Gruppenarbeit wie folgt in Erinnerung: «Das Grundgerüst für das Design wurde in einem 14-stündigen Sprint gelegt. Das Anpassen aufgrund der Testdurchläufe dauerte ein Vielfaches davon. Das vom Benutzer gewünschte Produkt ist oftmals weitaus simpler, als es der Designer zu Beginn im Kopf hat. Diese Erkenntnis werde ich als Grundsatz für meine nächsten Arbeiten im Hinterkopf behalten».

Ausschnitt des finalen Designs

Last but not least übernahm Fabian Kuhn die Umsetzung des Designs in einen funktionsfähigen Prototyp. Er entschied sich dabei für die unten abgebildete Systemarchitektur, die er in rund 5’000 Zeilen HTML, TypeScript, CSS und Java umsetzte. Aus der Gruppenarbeit mitgenommen hat Fabian Folgendes: «Es war eine echte Herausforderung, die Planung und Entwicklung der App stets auf das Kundenwohl auszurichten. Dieses Startup-Denken wird uns helfen, in Zukunft Hürden überwinden zu können».

Systemarchitektur der Gloco-Website

Die geleistete Arbeit übersteigt in Quantität und Qualität den Durchschnitt aller Integrationsseminar-Gruppen. Entsprechend schrieb Björn als Betreuer in seiner Würdigung unter anderem: «Die in meiner ZHAW-Karriere seit 2012 beste Gruppenarbeit, welche ich jemals betreuen durfte. Dass der Praxispartner seinerseits viel Zeit und Herzblut in die Begleitung der Arbeit gesteckt hat, förderte sicher die Motivation, aber forderte die Gruppe auch entsprechend heraus, ihr Bestes zu geben, was ihr durch und durch gelungen ist.»

Auch der Auftraggeber, Alex Frymann, ist entsprechend zufrieden: «Ich bin durch die ganze Arbeit gegangen und muss sagen, dass ich superstolz auf die Leistung bin. Es war für mich das beste Weihnachtsgeschenk, solch eine funktionierende Website zu erhalten!» Darauf angesprochen, wie es nun weitergeht, sagt Alex: «Nachdem die ersten offiziell gebuchten Touren allesamt hohen Anklang fanden, wird als nächster Schritt die Nutzergruppe “Coaches/Guides” in die Website eingebunden. Sie wird somit ein grösseres Angebot bekommen und dadurch mehr potenzielle Kunden anziehen. Trotz der Covid-19-Krise bleibt das Ziel, möglichst viele Touren zu vollführen und erste Einnahmen zu generieren».

Haben Sie eine Idee aus der Praxis, bei der wir Sie mit unseren Studierenden unterstützen können? Fragen Sie unverbindlich bei den Mitarbeitenden unseres Instituts an.

Ein Beitrag von Björn Scheppler.


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