Die Altersspezialist:innen der ZHAW sowie die geladenen Fachpersonen und Senior:innen erwartete an der diesjährigen AGe+-Herbsttagung ein spannendes Programm, das den Raum für interdisziplinären Austausch und Vernetzung eröffnete.
Nach der Begrüssung durch Barbara Schmugge vom Departement Angewandte Psychologie folgte als erster Programmpunkt eine Videobotschaft von Prof. Dr. Jean-Marc Piveteau, dem Rektor der ZHAW, der leider nicht persönlich anwesend sein konnte. In seiner Ansprache würdigte er die Initiative AGe+ und betonte deren Bedeutung für die Hochschule und die Gesellschaft mit den folgenden Worten:
«AGe+ liegt mir sehr am Herzen. Warum? Das Thema Altern der Gesellschaft ist sehr wichtig. Was braucht es, um diesen Lebensabschnitt in Würde, mit der nötigen Qualität und Sicherheit verbringen zu können? Es ist wichtig, dass die ZHAW dazu beiträgt, Antworten auf diese Frage zu finden. […] Es ist euer Verdienst, dass diese Initiative ins Leben gerufen wurde. Es ist euer Verdienst, dass sie erfolgreich durchgeführt wird.»
Einblicke und Erfolge
Nach dieser motivierenden Ansprache sprach Katharina Fierz vom Departement Gesundheit über die Besonderheiten und Erfolge von AGe+. Sie betonte, dass bis auf eines alle Departemente mit dabei sind und wie wichtig die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist. AGe+ habe seit seiner Gründung die Strukturen für Vernetzung geschaffen, die es vorher in dieser Form an der ZHAW nicht gab. Über die letzten drei Jahre wurden durch AGe+ zwölf Projekte gefördert, darunter wissenschaftliche Anschubprojekte und Initiativen in der forschungsbasierten Lehre. Kooperationen mit Organisationen wie Pro Senectute, den Zürcher Seniorinnen und Senioren und anderen Hochschulen, wie sie sich etwa im Gerontologieblog und dem eigenen Blog vielfALT widerspiegeln, prägen das Netzwerk von AGe+.
Innovation durch Interdepartementalität
Im Anschluss moderierte Flurina Meier von der ZHAW School of Management and Law drei Projektpräsentationen. Zunächst wurde ein Mini-MOOC vorgestellt, ein kurzer Onlinekurs zum Thema «Autonomes, selbstbestimmtes Altern durch Interdisziplinarität», der von den Departementen Gesundheit, Life Sciences und Facility Management gemeinsam entwickelt wurde und online allen Interessierten zur Verfügung steht. Der MOOC kann auch weiterentwickelt und verändert werden. Es folgte das Anschubprojekt «Inklusive Friedhöfe und Kirchplätze», das die Departemente Soziale Arbeit und Gesundheit als Kooperation ins Leben gerufen haben. Abschließend präsentierten die Departemente Wirtschaft und Soziale Arbeit ein Erklärvideo zur «Pflegefinanzierung in der Schweiz», das sowohl in der Lehre als auch extern verwendet werden kann.
Networking und Workshops zu Zukunftsthemen
Nach den Vorträgen gab es eine Pause mit musikalischer Begleitung durch die Gruppe «Echo vom Lochergut», die weitgehend aus Personen besteht, die das Pensionsalter schon erreicht haben. In der entspannten Atmosphäre konnten sich die Teilnehmenden weiter austauschen und vernetzen. Im weiteren Verlauf wurden die geladenen Gäste vorgestellt, darunter die Zürcher Seniorinnen und Senioren, die Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter, das Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich, Pro Senectute, die Paul Schiller Stiftung und Vertreter der Kulturszene. Sie nahmen gemeinsam mit den Teilnehmenden an vier Workshops zu den Themen Partizipation, Betreuung, Freiwilligenmanagement und Technik teil. In diesen Workshops setzten sich die Anwesenden intensiv mit der Frage auseinander, welche aktuellen Themen AGe+ in den kommenden Jahren weiterverfolgen sollte.
Abschluss und Fazit
Den Abschluss bildete eine Runde, in der die wichtigsten Ergebnisse aus den Workshops zusammengefasst und mit dem Plenum geteilt wurden. Hier kamen inspirierende Ideen und Anregungen zur Sprache, wie AGe+ seine Arbeit vertiefen und erweitern kann, um den gesellschaftlichen Herausforderungen des Alterns noch besser gerecht zu werden.
Ein erneuter musikalischer Beitrag des «Echos vom Lochergut» und ein Apéro rundeten den gelungenen Nachmittag ab. Barbara Schmugge verabschiedete die Teilnehmenden mit einem Satz, mit dem sie wohl allen Anwesenden aus dem Herzen sprach: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass AGe+ nach vier Jahren aufhört.»
Ein Beitrag von Dorit van Meel, Mitglied des Kernteams von AGe+ und Leiterin der Forschungsgruppe Grün und Gesundheit am Departement Life Sciences und Facility Management.