In regelmässigen Abständen befragen wir Personen zu ihrer Einstellung zum Älterwerden.
Was würden Sie Ihrem halb so alten Ich mitteilen?
Hab´ keine Sorge vor dem Älterwerden. Dein Leben wird reich, vielfältig. Du wirst gelassener sein als mit 40. Carpe diem – nütze (je)den Tag!
Wann haben Sie sich zum ersten Mal “alt” gefühlt?
Demnächst werde ich 77 Jahre alt. Ich bin reich an Jahren, fühle mich jedoch nicht «alt».
Was bedeutet für Sie “alt sein”?
Das ist schwer zu sagen. «Der oder die ist alt und gebrechlich», höre ich sagen. Wenn der Körper «gebrechlich» wird, ist man alt, meine ich.
Wie unterscheidet sich Ihr eigenes Älterwerden von demjenigen Ihrer Eltern oder Grosseltern?
Mein Vater war Mitte 50 als ich geboren wurde. Ihn habe ich als «alten Mann» in Erinnerung. Er wollte seine Ruhe haben, ist eher «sesshaft» geworden.
Was möchten Sie noch erleben?
Gerne würde ich bei guter Gesundheit reisen, am liebsten ans Meer, eine Rafting-Tour machen, etwas mit Nervenkitzel.
Worauf sind Sie stolz?
Ich habe mit 38 Jahren mein Studium begonnen und trotz der Geburt eines weiteren Kindes dieses erfolgreich abgeschlossen. Auf meine Lebensleistung in Beruf und Familie bin ich stolz.
Wie stellen Sie sich Ihren optimalen Alterswohnsitz vor?
Da wünsche ich mir eine helle Wohnung im Erdgeschoss mit Terrasse und Garten mit Hochbeet. Nette Nachbarn sollten in der Nähe sein. Nähe und Distanz zu Freund:innen und Familie.
Wie hat sich Ihr Verhältnis zum Spiegel mit dem Älterwerden verändert?
Ich begrüsse mich morgens mit einem Blick in den Spiegel. «Guten Morgen, liebe Rita». Früher habe ich mehr nach Pickeln oder ersten Falten geschaut.
Was fanden Sie früher besser? Was schlechter?
Das kann ich nicht konkret sagen. Jede Zeit hat ihr gutes und ihr weniger gutes.
Was ist für Sie das Schwierigste am Altwerden?
Im Moment finde ich Altwerden nicht schwierig. Von Zeitgenossen höre ich sagen «Alt werden ist nichts für Feiglinge.» Vielleicht sind sie krank, einsam?
Und was macht Ihnen dabei am meisten Freude?
Die Freiheit – ich muss nichts tun, ich kann Aufgaben übernehmen oder auch nicht. Zu sehen, wie meine Enkelkinder heranwachsen macht Freude.
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