Seit 2021 setzen wir uns an der ZHAW im Rahmen des Schwerpunkts «Angewandte Gerontologie AGe+» interdisziplinär und departementsübergreifend mit Fragen des Alter(n)s auseinander. Die Hochschulleitung hat an ihrer Sitzung Anfang Jahr erneut ihre Unterstützung für AGe+ bekräftigt, so dass wir nun den Ausbau und die nachhaltige Verankerung des Schwerpunkts in Angriff nehmen können.
Seit der Gründung hat sich AGe+ als hochschulweiter Schwerpunkt etabliert. Zwölf interdisziplinäre Projekte in Forschung und Aus- und Weiterbildung konnten mit einer Anschubfinanzierung gefördert werden. Diese Vorhaben führten nicht nur zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auch zu einer beachtlichen Multiplikation: Die daraus hervorgehenden Folgeprojekte generierten weitere grosse Forschungsvolumen – ein starkes Zeichen für die Innovationskraft und Relevanz des Themas.
Neben der Projektförderung lag ein zentraler Fokus auf der Vernetzung innerhalb der ZHAW, aber auch nach aussen: Ein interdepartementales Netzwerk mit über 140 ZHAW-Angehörigen wurde aufgebaut. AGe+ unterstützte aktiv die Bildung von Interessensgruppen, förderte Projektideen und organisierte drei gut besuchte Veranstaltungen mit internen und externen Expert:innen sowie Senior:innen. Kooperationen mit Fachorganisationen wie Pro Senectute und dem Zürcher Senioren- und Seniorinnenverband (ZSS) stärkten die externe Verankerung.
Auch in der Kommunikation setzte AGe+ Zeichen: Mit einem Newsletter, der heute über 1’000 Abonnent:innen erreicht, dem eigens initiierten Blog vielfALT, Kooperationen mit bestehenden Plattformen (wie gerontologieblog.ch) und gezielten Veranstaltungen wurde die Sichtbarkeit des Alter(n)s als Zukunftsthema an der ZHAW nachhaltig erhöht.

Die «Blütenblätter», die Autonomie und Selbstbestimmung im Alter bedingen. Illustration aus dem von AGe+ geförderten Mini-MOOC «Autonomes und selbstbestimmtes Altern».
AGe+ soll zur schweizweiten Kompetenzplattform werden
Ab 2025 beginnt für AGe+ eine neue Phase. Ziel ist es, den Schwerpunkt weitgehend selbsttragend zu machen und ihn schweizweit als ein konsequent interdisziplinäres Kompetenzzentrum im Bereich Alter(n) zu etablieren. Der Fokus liegt auf partizipativer, diversitäts- und anwendungsorientierter Forschung, Dienstleistung sowie forschungsgeleiteter Aus- und Weiterbildung.
Ziele ab 2025
1. Forschungsförderung und Sichtbarkeit erhöhen
Zwei interdepartementale Forschungsanträge sollen 2025 bei SNF, Innosuisse oder Stiftungen eingereicht werden. Dabei geht es nicht nur um die Einwerbung von Mitteln, sondern auch um den Aufbau von Expertise und Reputation.
2. Altersreport
Alle zwei Jahre wird ein wissenschaftlich fundierter Altersreport veröffentlicht. Die Inhalte werden partizipativ, d.h. in enger Zusammenarbeit mit Interessierten aus der Altersgruppe 65+und einem interdisziplinären Redaktionsteam aus AGe+-Mitgliedern erarbeitet und richten sich an Fachpersonen, Unternehmen, Politik und die öffentliche Hand. Der erste Report erscheint im 2026.
3. Forschungspool 65+
AGe+ initiiert den Aufbau eines Adress-Pools interessierter Senior:innen, die sich für partizipative Zusammenarbeit in Forschung, Entwicklung, Dienstleistungen und Living Labs interessieren und sich ggf. auch für Forschungsanliegen zur Verfügung stellen. Dieser Pool ermöglicht echte Partizipation und soll über fünf Jahre hinweg kontinuierlich wachsen.
4. Digitale Lehr- und Weiterbildungsformate
Die bestehende MOOC-Reihe zum Thema Alter(n) wird weiterentwickelt. Ergänzt wird sie durch Erklärvideos, Podcasts und kurze Weiterbildungseinheiten auf Plattformen wie edX oder Swiss MOOC Service. Ziel ist es, in enger Zusammenarbeit mit den Weiterbildungsverantwortlichen der Departemente niederschwelliges, flexibles Lernen zu Themen des Alter/ns zu fördern. –
5. Forschungsdialog «Alter»
Viermal jährlich findet ein offener Austausch über aktuelle Forschungsprojekte, Konzepte und Ideen statt. Dieser interne Dialog richtet sich an alle AGe+-Mitglieder sowie interessierte Mitarbeitende der ZHAW – mit dem Ziel, Wissen zu teilen, methodische Diskussionen anzuregen und Synergien zu nutzen.
6. Kommunikation und externe Vernetzung
Mit unseren bewährten Kommunikations- und Veranstaltungsformaten sollen Vernetzung und Wissenschaftskommunikation gefördert werden.
Gemeinsam für eine altersfreundliche Zukunft
AGe+ steht für einen ganzheitlichen Blick auf das Alter(n) als aktive, gestaltungsfähige Lebensphase. Die Weiterentwicklung des Schwerpunkts ist ein starkes Zeichen der ZHAW für gesellschaftliche Verantwortung und Innovationskraft. Mit vereinten Kräften und neuer Unterstützung geht AGe+ den nächsten Schritt: interdisziplinär, partizipativ, praxisnah – für eine altersfreundliche Zukunft.
Ein Beitrag des Kernteams von AGe+
Vielen Dank für die Hinweise auf die 12 geförderten Projekte.
Leider bleibt nach dem Lesen der Beschreibungen wenig bis nichts, was für Interessierte von Nutzen sein könnte, und ich frage mich, ob die Lesezeit gut eingesetzt war.
Wenn die ZHAW das „A“ ernst nimmt (AGe+ übrigens auch), so wäre es äusserst hilfreich gewesen, wenn in den Berichten ein Link auf das Resultat der geförderten Projekte stehen würde. Dies ganz besonders, wenn bei der Förderung Steuergeld im Spiel ist.
Im stillen Kämmerlein zu forschen, Modelle zu entwickeln und Papers zu produzieren sowie sich in einer interdisziplinären Gruppe näher zu kommen sollte nicht das Hauptziel sein, sondern die Blütenblätter des autonomen und selbstbestimmten Alterns zu stärken und zum Blühen zu bringen. Dazu braucht es wirklichen Austausch zwischen Praxis, Lehre und Forschung, der auf diese Weise nicht stattfindet.
Vielen Dank für Ihren Kommentar!
Wir bedauern, dass Sie nicht zu den gewünschten Informationen gelangt sind.
Der Artikel fokussiert grundsätzlich auf künftige Entwicklungen („Ziele ab 2025“). Was die bisherigen Forschungsvorhaben angeht, so wurden diese mit „Anschubfinanzierung“ unterstützt: zeitlich befristete finanzielle Unterstützung, um den Start eines Forschungsprojekts zu ermöglichen. Sie sind also teilweise noch im Aufbau. Jedoch können einige der AGe+-Projekte schon Resultate vorweisen wie etwa der frei verfügbare Online-Kurs zum autonomen und selbstbestimmten Altern: https://app.moocs.zhaw.ch/learning/course/course-v1:ZHAW+AGE1+AGE2024/home. Oder das Erklär-Video zur Pflegefinanzierung: https://zhaw.mediaspace.cast.switch.ch/media/t/0_1pg1sfzu Gerne können Sie uns schreiben, wenn Sie über ein konkretes Projekt mehr wissen möchten: koordination-gerontologie@zhaw.ch
Der Austausch mit der Praxis, den Sie nennen, ist ein zentrales Anliegen von AGe+ und der ZHAW. Die meisten Projekte entstehen mit signifikanter Beteiligung der Praxis. Neben Publikationen vermittelt die ZHAW Ergebnisse auch an öffentlichen Veranstaltungen, z.B. in der Nacht der Technik: https://www.zhaw.ch/de/engineering/ueber-uns/veranstaltungen/nacht-der-technik
Geschätzte/r/s „suld“
Herzlichen Dank für die Rückmeldung und die Links, die das Auffinden von Informationen wesentlich erleichtern.
Was ich mit meiner konstruktiv gemeinten Kritik ausdrücken wollte:
Wenn 4 Jahre nach dem Start ein Link mit dem Titel „12 geförderte Projekte“ gesetzt wird (https://blog.zhaw.ch/vielfalt/category/age-foerderung/), so erzeugt dies schon eine gewisse Erwartungshaltung, dort auch etwas über die Projekte und deren Entwicklungsstand zu erfahren. Ohne das könnte es dem Leser erscheinen, als werde er auf der Suche nach Information als Klick-Generator benutzt (je mehr Klicks, desto „relevanter“ / „mächtiger“ der Autor). Vielleicht wäre aber „je weniger Klicks zum Auffinden des gesuchten Resultats, desto kundenfreundlicher die Seite“ für eine Seite mit schweizweitem Relevanzanspruch eine günstigere Messgrösse.
Was mich auch beim zweiten Lesen in die Nase sticht ist die zweite Aussage: „Diese Vorhaben führten nicht nur zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auch zu einer beachtlichen Multiplikation: Die daraus hervorgehenden Folgeprojekte generierten weitere grosse Forschungsvolumen – ein starkes Zeichen für die Innovationskraft und Relevanz des Themas.“ – Hand aufs Herz: Kann ein Thema Innovationskraft haben und: Kann man von Forschungsvolumina auf die Innovationskraft und Relevanz eines Themas schliessen (vielleicht ist auch einfach viel zu viel Geld im System)?
Gegen das Ziel, AGe+ „schweizweit als ein konsequent interdisziplinäres Kompetenzzentrum im Bereich Alter(n) zu etablieren“ gibt es nichts einzuwenden. Ausser: Was wäre, wenn, wie es aussieht, (fast) alle Fachhochschulen und einige Hochschulen gleichzeitig das gleiche Ziel verfolgen? Wie sähe die optimale Zusammenarbeit der verschiedenen FH’s bei gleichem Ziel aus, wenn z.B. nur die Hälfte der Mittel zur Verfügung stünde (irgendwann könnten ja vielleicht sogar Politik und Verwaltung die teilweise grotesken Mehrspurigkeiten erkennen)?
Zu guter Letzt:
„Kommunikation auf Augenhöhe“ wird in den Bereichen Gesundheit / Soziales / Alter allen Studierenden immer wieder eingehämmert und Transparenz eingefordert. Kommentare werden auf dieser Seite richtigerweise mit Vornamen und Namen veröffentlicht. Wäre es da nicht konsequent und der Sache dienlich, wenn auch die Antwort einer Person zugeordnet werden könnte, statt einem „suld“?
Mani Matter sang: …drum lueget dass wie Hansjakobli, geng eine undenufe toppli! – in diesem Sinne viel Erfolg auf dem weiteren Weg zur nationalen Plattform!
Guten Tag Herr Ludwig
Vielen Dank für Ihre wertvolle Rückmeldung!
Vielleicht können wir uns auch persönlich austauschen. Die Gelegenheit dazu gibt es z.B. an unseren Gerontologie-Veranstaltungen. Das nächste Mal am 8. Juli: https://www.zhaw.ch/de/hochschulbibliothek/recherchehilfe-kurse/fachinformation-angewandte-gerontologie/detailansicht-veranstaltungen-angewandte-gerontologie/event-news/gemeinschaft-leben-wege-aus-der-sozialen-isolation .
Freundliche Grüsse
Im Namen des Kernteams von AGe+ (https://www.zhaw.ch/de/forschung/departementsuebergreifende-kooperationen/angewandte-gerontologie#c192378)