6. Konferenz Perspektiven mit Industrie 4.0: Digitale Ökosysteme

31. Mai 2023, Winterthur

Autor: Jürg Meierhofer, Institut für Datenanalyse und Prozessdesign (IDP)

Warum brauchen wir eigentlich digitale Business Ökosysteme?

Mit diesen Hypothesen sind wir in den Tag gestartet:

Kundenseitig: Kunden benötigen nicht mehr einfach Produkte für “Punktlösungen”, sondern Begleitung entlang der Customer Journey, mit über die Zeit wechselnden Bedürfnissen, die im Netzwerk eines Business Ökosystems abgedeckt werden können.

Anbieterseitig: Diesen vielfältigen Bedürfnissen können einzelne Unternehmen oft nicht gerecht werden, da sie nicht über die vielfältigen Ressourcen verfügen, sondern spezialisiert sind. Im Verbund mit anderen Unternehmen lässt sich aber die Vielfältigkeit erreichen.

Digital: die Kundeninteraktion sowie die Organisation der Ökosysteme lassen sich über digitale Plattformen und Schnittstellen effizient und mit Skaleneffekten implementieren.

Die gehaltvollen und lebhaften Referate sowie der interaktive Workshop haben diese Hypothesen  über den Tag hinweg wiederholt aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und interpretiert. So ergab sich bis zur Abrundung des Tages vor dem Abschluss-Apéro ein umfassender Eindruck der Leistungsfähigkeit von Business Ökosystemen, wovon hier nur ganz rudimentär und ohne Anspruch auf Vollständigkeit ein Eindruck wiedergegeben werden soll:

  • Ökosysteme bieten einen Mehrwert für alle Beteiligten und unterstützen die Ökologie.
  • Sie festigen die Kundenbindung und bieten direkte und indirekte Netzwerkeffekte.
  • Digitale Partner-Integration ermöglicht Kreislaufwirtschaft (Stichwort “voll-beladene Laster”).
  • Ein Produkt mit einer DNA versehen für die Rückverfolgbarkeit und die Kunden für den Wert davon sensibilisieren.
  • Ein Ökosystem für die “smarte” Gestaltung einer geographischen Region (vs. ein transaktionales Ökosystem).
  • Mit einem Ökosystem den KMU Kunden alles rund um ihre Administration abnehmen und sich dabei nicht selber ins Zentrum setzen (Anmerkung der Redaktion: “Ecosystem vs. Egosystem”!).
  • Ein vorerst digital aufgebautes Ökosystem zur Vernetzung von Robotern mit dem Potenzial, später menschliche Aktivitäten (z.B. Servicepersonal) zu integrieren.
  • Durch Transparenz im Ökosystem Kosten sparen und dieses resilienter machen gegen externe Schwankungen.

Der Workshop hat den Konferenz-Teilnehmenden die Möglichkeit geboten, ihre eigenen Challenges einzubringen und diese aus den Perspektiven Ressourcen, Geschäftsmodellen und Datennutzung zu beleuchten. Daraus sind zahlreiche potenzielle Projektideen entstanden, die nun auf eine Weiterverfolgung warten, z.B. im Databooster Innovationsprozess (https://databooster.ch/innovation_process/).

Herzlichen Dank an alle Referierenden (Reihenfolge gemäss Programm): Andrin Egli – Swisscom, Amrit Khanna – Concircle, Oliver Walter & Filipa Pereira – Rieter / Haelixa, Pascal Gurtner – Smarter Thurgau, Natalie Jäggi & Linus Schenk – Die Mobiliar, Gundula Heinatz Bürki – databooster & data innovation alliance, Marc Wegmüller – Wegmüller AG, Remo Höppli – Earlybyte & Kemaro, Rainer Deutschmann – Migros.

Bildergalerie: http://www.zhaw.ch/i40konferenz


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