Mit der Schwarmintelligenz neue Ideen gemeinsam generieren

Die ZHAW School of Management und Law, ZHAW School of Engineering und die Ostschweizer Fachhochschule OST unterstützen das Aargauer Tech-Startup BrainE4 AG in der Entwicklung einer Lösung für den Schwarmdialog in privaten und öffentlichen Organisationen. Der nachfolgende Blogbeitrag zum Projekt wurde von BrainE4 AG verfasst.

Industrie 4.0 transformiert die Fertigungsindustrie mit neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz, Big-Data-Analytik und dem Internet der Dinge. Technologische Fortschritte allein reichen jedoch nicht aus, um in diesem neuen Zeitalter der Digitalisierung erfolgreich zu sein. Die Sozialwissenschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Auswirkungen dieser Technologien auf die Gesellschaft und Individuen.

Schwarmintelligenz ist ein wichtiger Begriff in den Sozialwissenschaften. Sie ist ein leistungsstarkes Werkzeug zur Generierung innovativer Ideen und zur gemeinschaftlichen Entscheidungsfindung. Schwarmintelligenz bei Menschen wirkt immer dann, wenn alle unabhängig voneinander ihre Einzelmeinungen selbstorganisiert abgeben können – ohne Beeinflussung durch die «Lautesten» und ohne Gruppendruck.

Schwarmintelligenz
Quelle: Colourbox

Im Kontext von Digitalisierung und Industrie 4.0 hilft Schwarmintelligenz Entscheidenden damit, das volle Ideenpotenzial von Mitarbeitenden, Kunden und Kundinnen oder ganzer Bevölkerungsgruppen auszuschöpfen. Damit werden Innovationen gefördert, die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und dank automatisiert reduzierter Komplexität breit abgestützte Entscheidungen getroffen.

Das Aargauer Tech-Startup BrainE4 AG hat im Rahmen des Innosuisse-Projektes Beyond Public Management einen wissenschaftsbasierten Schwarmdialog zusammen mit der Ostschweizer Fachhochschule OST, der ZHAW School of Engineering und der ZHAW School of Management and Law entwickelt. Der Schwarmdialog von BrainE4 AG ist eine Art Seismograf, der das «wahre» Stimmungsbild zu einer Frage von unten nach oben generiert und so als Frühwarnsystem eingesetzt werden kann oder eine Art Kernspintomograf, der die entlegensten Ecken in Unternehmen, Organisationen, Verbänden, Politik usw. ausleuchten kann, um als Entscheidungshilfe oder als Quelle für Innovationen zu dienen.

Der Schwarmdialog wird aktuell aus sozialwissenschaftlicher Sicht mit der ZHAW School of Engineering und der ZHAW School of Management and Law weiter vorangetrieben. Es wird zum Beispiel am Ökosystem geforscht, um herauszufinden welche Stakeholder nötig sind, um den bestmöglichen Erfolg der Web-App BrainE4 zu gewährleisten.

Der Erfolg des Schwarmdialogs zeigt sich beim Anwendungsfall beim Lenzburger Wald. In Lenzburg wurde das Dialog-Modul “CITIZENTALK” eingesetzt, um die Meinungen der Bevölkerung zum Thema Freizeitnutzung im Wald zu sammeln. Die Besucherinnen und Besucher des Waldes wurden aufgefordert, ihre Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf die Nutzung des Waldes kundzutun. Insgesamt wurden 213 neue Ideen gesammelt und für die Bewertung der Ideen ganze 11’521 Abstimmungsduelle durchgeführt, was auf grosses Interesse der Mitwirkung hindeutet. Die Ergebnisse dienen als Basis für die weitere Gestaltung des Freizeitnutzungskonzepts für den Lenzburger Wald.

Solche Beispiele zeigen, wie bedeutend die gesellschaftliche Mitwirkung für die Innovationsfähigkeit ist und wie sie dazu beitragen können, Ideen zu generieren, an die bisher nicht gedacht wurde.


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