Masterstudent Andreas aus Berlin, berichtet von seinem Gastsemester in Zürich.
Die erste Hitzewelle rollt über das Land und so bekommt die Dachterrasse des Toni-Areals eine vollkommen neue Bedeutung. Für ein bis zwei Online-Seminare reicht der Akku des Laptops, dann geht es erstmal wieder in die Kaskade zum Aufladen (gerne Steckdosen aufs Dach 😉 ). Da ich in Deutschland die ersten Impfungen verpasse und in der Schweiz nicht impfberechtigt bin, bleibe ich weiterhin vorsichtig und genieße die Möglichkeit, an der freien Luft zu arbeiten und mich dort auch zu verabreden und auszutauschen. Bei diesen sommerlichen Temperaturen ist das auch viel besser möglich!

Aber auch ein Regenschauer konnte mich nicht aus meinem Outdoor-Büro auf dem Dach vertreiben.

Den persönlichen Austausch schätze ich sehr, sei es mit anderen Kommilitoninnen, dem International Office, mit meiner Betreuerin der Masterarbeit und weiteren Dozentinnen und Professorinnen, oft und inspirierend auch zu meinem Schwerpunktthema (Visuelle Methoden der sozialräumlichen Sozialen Arbeit).
Trotz oder gerade wegen Corona empfinde ich das Austauschsemester als sehr bereichernd, die stattfindenden Begegnungen erscheinen mir umso wertvoller. Aufgrund der Möglichkeit, mich quasi zeitgleich mit Personen an der ASH (online) und an der ZHAW (online + real) zu verabreden, kann ich dabei sehr viel in Erfahrung bringen, wie es für mich nach dem Abschluss der Masterarbeit beruflich weitergehen könnte. Dadurch habe ich mich auch dazu entschlossen, die Masterarbeit nicht zu schnell durchzuziehen, sondern mir mit einer modifizierten Version bis zum Ende des nächstes Semesters Zeit zu lassen.
Für mich auch interessant sind die Debatten bzgl. Diversität an den beiden Hochschulen. Mein Eindruck ist, dass beispielsweise die geschlechtergerechte Sprache (Hallo Gendersternchen 🙂 )an der ASH weit politisch-weltanschaulicher verfochten wird und auch andere machtkritische Positionen und damit einhergehende Inklusionen und Exklusionen direkt angesprochen werden. Auf der anderen Seite denke ich, dass sich dies nicht ohne Weiteres vergleichen lässt, da durch die verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Kulturen ganz anders diskutiert und teilweise auch polemisiert wird. So hat mich auch sehr gefreut, am 13. Juni einmal eine Schweizer Abstimmung miterleben zu dürfen und vorher die dazugehörigen Infobroschüren zu sichten. Mein Eindruck war, dass sich erfreulich viele in meinem Umfeld am politischen Diskurs beteiligt und im Anschluss auch abgestimmt haben.