Bachelorstudentin Melanie berichtet von ihrem Auslandsemester in Hamburg.
Nun sind schon fast drei Monate vergangen seit meiner Ankunft. Die Zeit rast. Das Wetter hat sich nicht gross geändert. Es regnet und windet immer noch hauptsächlich. Jetzt jedoch bei 20 Grad und ab und zu scheint die Sonne.

Die Studierenden der HAW bereiten sich langsam auf die Prüfungsphase vor. Diese betrifft die Austauschstudierenden nicht. Wir müssen sogenannte Hausarbeiten schreiben, und dazu lässt sich jeder Dozent etwas anderes einfallen. Und so unterscheidet sich der Aufwand zwischen den Modulen stark.
Am 1. Mai ging gefühlt ganz Hamburg auf die Strasse. Es gab, anders als bei uns, mehrere Demonstrationen, und alle hatten einen etwas anderen Schwerpunkt. Es gab die grüne Demo, die Arbeiter- beziehungsweise Gewerkschaften-Demo, eine Antifa-Demo und einige weitere.
Ich nahm an der Demo der Gewerkschaftler*innen teil und schon allein an dieser nahmen über 7’000 Leute teil. In ganz Hamburg gab es ein massives Polizeiaufgebot, vor allem weil die Erinnerungen an G20 Befürchtungen auslösten. Polizei aus einigen anderen Städten wurde nach Hamburg verlegt. Die Demo, an der ich teilnahm, verlief jedoch friedlich, so wie die anderen auch. Viele Familien und Kinder nahmen teil und auch eine grosse kurdische Gruppierung war vertreten. Zum Schluss der Demo gelangte man auf einen Platz mit Essensständen.


Ein weiteres Happening in Hamburg war der Hafengeburtstag, der an eine Kombination aus Zürifäscht und Streetparade erinnerte. Jedes Jahr feiert Hamburg den Geburtstag seines Hafens. Riesige Schiffe steuern den Hafen an und es wimmelt nur so von Matrosen. Es ist ein sehr touristischer und kommerzieller Anlass, und der Hafenbereich war überfüllt von Menschenmengen.
Den Menschen, die sich nach Wärme und Sonne sehnen, kann ich Hamburg im Frühling nicht empfehlen. Allen anderen aber schon!