Unternehmensethik: ein Gewinn für alle Beteiligten

Angewandte Unternehmensethik

Claudia Pölderl

„Angewandte Unternehmensethik“ ist ein Lehrbuch für Wirtschaftsstudierende und Praktiker/innen, die sich mit konkreten ethischen Dilemmata und Fragen beschäftigen und praxistaugliche Antworten finden wollen.

Ethik – Vom guten Auskommen miteinander

Es gibt viele unterschiedliche Ethiken, je nachdem welche ökonomischen, sozialen, ökologischen und zeitlichen Reichweiten der Handlungen berücksichtigt werden. Eine generische und breite Definition wie „Vom guten Auskommen miteinander“ scheint auf den ersten Blick beinahe banal. Doch bei genauerer Analyse, so wie sie im Buch vorgenommen wird, erschliesst sich deren Tiefe und Komplexität.

Immer philosophisch begründet und unternehmensbezogen, führt Prof. Dr. Mathias Schüz zuerst durch die traditionellen Ethiken, um anschliessend die neueren Ethikansätze in Unternehmen wie intergenerative Ethik, biozentrische Ethik und Tiefenethik zu diskutieren. Diese Auseinandersetzung mündet in einem Modell von Responsible Leadership. Ein Responsible Leader verantwortet die Konsequenzen seines Handelns gegenüber der Natur, Gesellschaft und künftigen Generationen genauso wie gegenüber Investoren.

So ist dieses Buch einerseits sehr praktisch orientiert, mit Checklisten, Fallbeispielen aus Unternehmen und Übungen, die im Unterricht eingesetzt werden können. Andererseits lädt es auch immer wieder zur Reflexion ein, in der man seine eigene Haltung und Erfahrung untersuchen kann. Zum Thema der Verantwortung zitiert Schüz den Physiker und Philosophen Heinz von Foerster:

 „‚Bin ich Teil des Universums?‘ und antworte ‚Ja, das bin ich!‘, dann entscheide ich hier und jetzt, dass immer dann, wenn ich etwas tue, nicht nur ich mich verändere, sondern auch das Universum sich verändert. … Diese Position … unterwirft meine Handlungen unwiderruflich meiner Verantwortung.“

Gewinnspiel:

Wir verlosen drei druckfrische Exemplare (print oder e-book) von „Angewandte Unternehmensethik“. Beantworten Sie die folgende Frage:

„Warum ist (Unternehmens)Ethik wichtig?“

Schreiben Sie uns Ihre Antwort als Kommentar zu diesem Blogbeitrag. Das Gewinnspiel läuft drei Wochen, bis zum 26. Oktober 2016. Die Gewinner werden von uns benachrichtigt.


15 Kommentare

  • (Unternehmens)Ethik ist wichtig, weil der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen und Wünschen im Mittelpunkt stehen soll.

  • Ethik ist wichtig, weil sie uns menschlich macht und mitfühlend und weil wir nicht alleine sind, weder in der Familie, noch im Unternehmen, noch auf der Welt.

  • Eine gute Unternehmensethik beinhaltet ein gemeinsames Verständnis der Verhaltensgrundsätze firmenintern wie auch im Umgang mit externen Partnern.

    Eine gute Unternehmensethik ist die Seele eines Unternehmens und unterstreicht ein gelebtes Wertesystem.

    Zusammengefasst ist sie wie das Öl im Getriebe einer Unternehmenskultur und trägt massgeblich für das Image einer Firma bei.

    (Für inhabergeführte Familienfirmen sind diese Themen eine gelebte Selbstverständlichkeit).

  • Solange Gewinn das oberste Ziel eines Unternehmens ist; Natur, Tier und Mensch ausgebeutet werden, wird der Begriff Unternehmensethik nur eingesetzt, das eigene unternehmerische Handeln schön zu färben.
    Ein richtiges (nachhaltiges) Umdenken ist nötig aber die Gesellschaft beschleunigt nur noch mehr auf ihrem eingeschlagenen Weg und entfernt sich weiter von der “Unternehmensethik” weg. Eine Umkehr wäre toll aber wer beginnt, wer ist der Vorreiter?

  • Unternehmensethik ist der Kantsche Imperativ für die Wirtschaft: Vernünftige Geschäfte machen, bei welchen sich alle Beteiligten würdevoll begegnen. Interessen und Bedürfnisse von Mitarbeiter, Führungsriege, Kunden und Lieferanten werden gewahrt, im Sinne der Integrität. Integer sein heisst, seine Prinzipien auch dann anzuwenden, wenn niemand zuschaut, oder wenn die Überzeugungen unter Druck geraten oder bedroht werden.

  • Unternehmensethik ist der Grundsatz für ein vernunftbasiertes Handeln das für alle Teilnehmer wertorientiert, verantwortungsvoll und “berechenbar” sein soll. Dies basiert vor allem auf einer guten Kommunikation auf allen Stufen und zu allen Anspruchsgrupen und dann insbesondere auch auf dem Proof. Glaubwürdigkeit soll für alle einen Gewinn bedeuten.

  • Für viele Mitarbeitenden ist die Unternehmensethik wichtig, um hinter dem Arbeitgeber stehen zu können und sich für ihn einzusetzen… sozusagen eine wichtige Basis für sinnstiftende Arbeit.

  • Weil unethisches Verhalten weiteres unethisches Verhalten fördert und damit eine Abwärtsspirale eintritt mit entsprechenden Kollateralschäden, ist derartiges Verhalten für Unternehmen keine Option. Es ist weder effizient noch Nachhaltig und vor allem auch nicht Menschenorientiert. In der Regel endet es früher oder später in juristischen Auseinandersetzungen die langwierig, Ressourcenbindend und zuweilen auch sehr Kostspielig (USA) werden. Ein Unternehmen das gute Kundenbeziehungen und motivierte Mitarbeitende will wird sich in allen Prozessen immer darum bemühen, ethisches Verhalten zu fördern und unethisches zu sanktionieren. Unternehmensethik muss im Alltäglichen gelebt werden um eine positive Wirkung zu entfalten. Deshalb wird bei der Führungskräfte Rekrutierung auch genauer hingeschaut.

  • Die ethische Schmerzgrenze für ein Unternehmen ist überschritten, wenn aus Profitdenken ein Schaden auch nur eins Stakeholders bewusst in Kauf genommen oder sogar damit gerechtfertigt wird.

  • Wichtig wäre eine gelebte Unternehmensethik und nicht eine auf dem Papier. Ethik ist der Verhaltenskodex, die Definition von moralischem richtig und falsch, die in der heutigen Welt mit ihren vielen Gegenläufigen Meinungen dringend nötig ist.
    Allerdings zeigt sich da auch das Problem der Unternehmensethik, denn diese beansprucht für sich die Basis allen Handelns im Unternehmen zu sein, so also auch jedes einzelnen Mitarbeiters (und tendenziell auch externer Partner). Das Problem daran ist, dass somit entweder eine Ethik gefunden werden müsste, die den Einstellungen aller entspricht, oder die Einstellungen aller an die Ethik angepasst werden müssen. Ersteres ist sicherlich ein Ding der Unmöglichkeit, bleibt also nur der Versuch die Mitarbeiter für eine einheitliche Ethik u verpflichten. Dass man hier kaum auf rein positive Effekte zu hoffen ist dürfte offensichtlich sein, da solch eine Forderung zur Veränderung bei vielen als Zwang und Unrecht aufgefasst wird. Womöglich sollte sich eine Unternehmensethik daher auf ein Grobkonzept beschränken und es den Mitarbeitern erlauben nach und nach und auf freiwilliger Basis in sie hineinzuwachsen.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert